Vorbildliches Engagement
(Lübeck, tbf/ff) Legt man die Messlatte in punkto „höherklassiger Fußball“ hoch, dann ist der SV Viktoria 08 Lübeck e. V. eher ein „kleiner Bruder“ des VfB Lübeck. Was keinesfalls abfällig gemeint ist, denn an der Falkenwiese, dem Domizil des SV Viktoria, wurde über Jahrzehnte grundsolide gearbeitet, es wurden Tiefen gemeinsam bewältigt und dabei aber immer nach vorne geblickt. 1. Vorsitzender Heinz Pursche: „Wir sehen uns auf einem guten Weg.“
Mit 102 Jahren ist der SV Viktoria einer der ältesten Vereine der Hansestadt, und es kommt nicht von ungefähr, dass das Holstentor 1908 zum Vereinswappen erhoben wurde, denn ganz in der Nähe des Lübecker Wahrzeichens wurde der Verein gegründet, die erste sportliche Heimat fand man am Herrendamm. Später dann war es die Dornbreite, ehe man dann nach dem Kriege auf städtischen Plätzen wie der Wilhelmshöhe oder dem Kasernenbrink Zuhause war – dann ging es an die Falkenwiese, heute eine der schönsten Sportanlagen Lübecks direkt an der Wakenitz und dem Schulgarten.
Fußballerisch bewegte sich die I. Herrenmannschaft immer im Bereich der Kreisliga. Sportlicher Höhepunkt war dann einmal – man muss da immer den Rahmen der gebotenen Möglichkeiten sehen – 1987/88 mit Trainer Thomas Lange der Aufstieg in die Bezirksklasse Süd. Dazu Namen, die ein Stück Viktoria-Geschichte verkörpern: Alfred „Ali“ Sengstock, Andreas Bartheidel, Rainer Castiglioni, Hartmut Stojadinovic, Michael Gröll, Uwe Märker, Thomas Dieckmann, „Wille“ Korinth, die Gebrüder Wittmark, Andreas Engel und Frank Burkhardt, dessen Vater und Onkel ebenfalls für den SV Viktoria die „Buffer“ schnürten. Heute nun spielt die Liga in der Kreisklasse B und belegt dort einen Mittelplatz, aktuell gab es gerade ein 1:1 bei der II. Mannschaft von Eintracht 04 Lübeck (vormals FSV). Weiter umfasst die Seniorenabteilung drei weitere Teams und eine Altherren-Mannschaft.
Die Jugendabteilung nahm ab 1993, bis dahin lag sie einige Jahre praktisch brach, durch Ingrid und Walter Weber einen gewaltigen Aufschwung, der anlässlich der 90-Jahr-Feier mit der „Sepp-Herberger-Medaille“ belohnt wurde. Beispielhaft und richtungsweisend aber war, als man gemeinsam mit den Vereinen Lübecker SC von 1999 (vormals Post-SV), Lübeck 76 und dem TSV Schlutup die SG Hanse Lübeck gründete, um der Jugend in Spielgemeinschaften optimale Bedingungen zu vermitteln. Dazu wurde ein Jahr später ein Förderverein gebildet. Auf diese vorbildliche Aktion wird „Samstag aktuell“ in einer der nächsten Ausgaben ausführlich eingehen.









