Eisenbahnfreunde Bad Schwartau e. V.: Gert-E. Thalau ist die Lok
Dank liebevoller Kleinarbeit wurde das Stellwerk „Sn“ zu einem Kleinod der Eisenbahn-Geschichte
(Bad Schwartau, tbf/ff) Wer in Bad Schwartau kennt ihn nicht, den Bahnübergang am Marienholm zur Kaltenhöfer Straße, den täglich 136 (!) Züge befahren? Das Stellwerk „Sn“ (Schwartau Nord) ist inzwischen durch die fortschreitende Technisierung zwar nicht mehr in Betrieb, aber es lebt weiter! 42 Freunde müsst ihr sein, darf man da sagen, denn diese haben mit viel Liebe zum Detail das Stellwerk restauriert und zu einem Kleinod der Eisenbahn-Geschichte gemacht. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass man unter dem Namen Eisenbahnfreunde Bad Schwartau e. V. der Sache einen guten Namen gegeben hat. Sozusagen die Lokomotive des ganzen ist Gert-E. Thalau (74), pensionierter Eisenbahnbeamter, der bei der Bahn zuletzt als Chef der Güterabfertigung Lübeck fungierte. „Die Bahn hat man im Blut, davon kommt man ganz einfach nicht los“, sagt er.
1974 war es, als sich begeisterte Modellbahner fanden und eine Freizeitgruppe gründeten, die in verschiedenen Domizilen der Bahn in Lübeck untergebracht waren. 1995 konnte man die Kelleräume im Schwartauer Bahnhof von der DB AG anmieten, die aber wenig geeignet waren. Dann gelang die Anmietung des Stellwerks „Sn“ und man gründete 2005 den Verein. Die Vermietung erfolgte unter den Bedingungen, das Stellwerk zu erhalten, die Pflege des Archivs zu betreiben und natürlich Modelle zu bauen. Gert-E. Thalau, seit 1992 1. Vorsitzender, nennt dazu nur eine Zahl: „Wir haben für die Restaurierung des Stellwerks rund 6.000 Arbeitsstunden geleistet. Es waren Stunden, die uns viel Freude gemacht haben.“
Das Ergebnis kann sich in der Tat sehen lassen, denn im Stellwerk befinden sich Erinnerungsstücke, die einen großen ideellen Wert haben. Sei es eine Blockanlage von alten Stellwerk an der Waldhalle oder von einem Bahnsteig des Lübecker Hauptbahnhofes. Dazu haben die Eisenbahnfreunde im Stellwerk eine getreue Nachbildung des alten Schwartauer Bahnhofes aufgebaut.
Schön ist zu wissen, dass man auch die Jugend mit einbezieht, zur Zeit sind es fünf Youngster zwischen 9 und 13 Jahren, die aktiv dabei sind. „Sie wollen am liebten fahren und nicht basteln“, schmunzelt Thalau, „aber so langsam sind sie für alles zu begeistern.“
Das Stellwerk ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich, Informationen dazu im Internet unter www.efs-badschwartau.de