Politik & Wirtschaft

Schleswig-Holsteins Betriebe sind bei der Weiterbildung bundesweit spitze

Teilnehmer an einem Seminar mit einem Stift und einem Block in der Hand

Wirtschaftsminister de Jager erfreut über repräsentative Erhebung „Adult Education Survey (AES)“

Bestquoten für Schleswig-Holsteins Kleinstunternehmen bei der Weiterbildung ihrer Beschäftigten: Mit rund 54 Prozent Weiterbildungsbeteiligung gegenüber 28 Prozent bundesweit haben sie 2010 die Spitzenposition erreicht. Das ist ein Ergebnis der repräsentativen Erhebung „Adult Education Survey (AES)“, die Wirtschaftsminister Jost de Jager jetzt dem Landtag überreichte.

Weiterbildung für die eigene Zukunft stock.xchng

„Die Arbeitgeber sind die Motoren für die betriebliche Weiterbildung. Ihr Engagement in der Weiterbildung, gepaart mit hoher Ausbildungsbereitschaft, ist ein großes Plus für die Fachkräfteentwicklung und unterstreicht die Bedeutung insbesondere der kleinen Unternehmen für die wirtschaftliche Stabilität im Land“, sagte de Jager.

Der Bericht „Weiterbildungsverhalten in Schleswig-Holstein 2010“ weist insgesamt auf stabile Beteiligungsmuster hin. Die Frage „Sind Sie insgesamt zufrieden damit, wie die Weiterbildung erfolgte?“ wurde für 95 Prozent der Weiterbildungsaktivitäten mit „ja“ beantwortet. Nur zwei Prozent der Befragten gaben als Hauptgrund für die Nicht-Teilnahme an, dass das Weiterbildungsangebot in der näheren Umgebung nicht geeignet wäre. 58 Prozent haben einen guten Überblick über Weiterbildungsmöglichkeiten (2007: 56 Prozent). Das Internet ist mit 69 Prozent die am meisten genutzte Informationsquelle. Knapp ein Drittel (31 Prozent) äußerte den Wunsch nach mehr Information und Beratung über Weiterbildung. Mit 76 Prozent ist die Weiterbildungsteilnahme in Schleswig-Holstein ganz überwiegend beruflich motiviert (Bundesgebiet: 81 Prozent).

Die Weiterbildungsquote in Schleswig-Holstein beträgt in 2010 insgesamt 40 Prozent (Bund: 43 Prozent). 2007 lag die Quote jeweils bei 43 Prozent.

Die Beteiligungsunterschiede in der Weiterbildung zwischen den Altersgruppen sind unter den Erwerbstätigen weniger ausgeprägt als im Bundesgebiet. Dieses Ergebnis hatte sich 2007 noch nicht gezeigt. Dies ist hinsichtlich des Weiterbildungsverhaltens Älterer als Erfolg zu bewerten. Die Beteiligungsquote von Führungskräften liegt deutlich niedriger als diejenige im Bundesgebiet. Die Beteiligung von Un- und Angelernten an Weiterbildung liegt höher als im Bundesgebiet (36 Prozent gegenüber 33 Prozent).

„Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass sich unsere weiterbildungspolitischen Grundsätze, in die Weiterbildungsinfrastruktur, die Transparenz und in die berufliche Weiterbildung von Beschäftigten zu investieren, bewährt haben“, sagte de Jager. Sie machten aber auch deutlich, dass es den einen Hauptverantwortlichen für die Weiterbildung nicht gäbe. „Alle Akteure in der Weiterbildung müssen sich stärker um die Gruppe der „Nicht-Teilnehmer“ kümmern“, so der Minister. Er appellierte, die zahlreichen Förderangebote von Bund und Land zu nutzen. Der im Wirtschaftsministerium entwickelte „Weiterbildungsbonus Schleswig-Holstein“ böte passgenaue individuelle Förderung der Weiterbildung für Beschäftigte in kleinen und mittleren Unternehmen.

Schleswig-Holstein beteiligt sich seit 2000 an der repräsentativen, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung seit 1979 in Auftrag gegebenen, dreijährlichen Erhebung zum Weiterbildungsverhalten mit einer Zusatzstudie für Schleswig-Holstein. Das bisher in Deutschland genutzte „Berichtssystem Weiterbildung“ wurde durch das europaweite Erhebungssystem „Adult Education Survey“ abgelöst.

Der Bericht im InfoNetz Weiterbildung: www.aes.schleswig-holstein.de