POL-SE: Wedel – Falscher Polizeibeamter erbeutet Bargeld einer Rentnerin
Bad Segeberg (ots) – Am Freitag (29.04.2022) ist es einem falschen Polizeibeamten gelungen, eine Rentnerin um ihr Erspartes zu bringen. Nach bisherigem Erkenntnisstand nahm der Täter um 12.30 Uhr telefonisch Kontakt zu der Rentnerin auf. Der Täter, der sich als Polizeibeamter der Landespolizei Hamburg ausgab, erklärte, dass der Sohn der Seniorin einen Verkehrsunfall in Hamburg schuldhaft verursacht habe. Im Laufe des Gespräches übergab der vermeintliche Polizeibeamte den Telefonhörer an eine männliche Person, die sich als Sohn der Wedlerin ausgab und seine „vermeintliche Mutter“ weinend um Geld bat. Man verständigte sich, dass die Geschädigte bei ihrer Hausbank Bargeld abheben solle und sich dann im Anschluss zu einer Übergabe des Geldes bei dem falschen Polizeibeamten meldet. Die Geldübergabe fand dann in der Straße „Am Freibad“ statt. Zu der konkreten Schadenshöhe können keine Angaben getätigt werden. Der Täter wird als männlich, mit schwarzem, vollem Haar und mit einem Alter von 30 Jahren beschrieben. In diesem Betrugsfall hat die Kriminalpolizei in Pinneberg die Ermittlungen aufgenommen und sucht nun Zeugen, die die Geldübergabe gegen 14:00 Uhr beobachtet haben oder sachdienliche Hinweise zur Identität des Täters geben können. Vor dem aktuellen Hintergrund warnt die Polizei zum wiederholten Male vor betrügerischen Anrufen. Derartige Anrufe sind ein bundesweites Phänomen, das oftmals durch überörtliche Täter begangen wird. Unbekannte Anrufer versuchen immer wieder mittels dieser Masche an Bargeld und Wertgegenstände zu kommen. Der Fantasie der Betrüger sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Nicht selten werden sie am Telefon aufdringlich oder betteln regelrecht um Hilfe. Oftmals verfügen die Betrüger sogar über Detailwissen und verunsichern die Bürgerinnen und Bürger dadurch enorm. Die Zielrichtung ist dabei immer dieselbe. Die „Opfer“ sollen Bargeld besorgen und es den Betrügern aushändigen. Die Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und umgehend die Polizei zu informieren. Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren. Zudem können sich besorgte Bürger bei bestehender Unsicherheit im Umgang mit derartigen Anrufen an jede örtliche Polizeidienststelle oder gleichermaßen an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Bad Segeberg wenden (Bad Segeberg 04551 884-2141, Pinneberg 04101 2020). Dort erhalten vermeintliche Opfer, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter örtlicher Geldinstitute, entsprechende Hinweise. Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Praevention/Senioren/_artikel/sicherheitstipps_artikel.html sowie der Internetpräsenz der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/ unmittelbar zu entnehmen. Die Maschen der Täter: Am Telefon geben sich Betrüger als vertrauenswürdige Personen aus, um Geld zu erbeuten. Die Täter schaffen es, ältere Menschen am Telefon zu verunsichern oder zu verängstigen. Viele sind dann bereit, Bargeld oder Wertsachen an die Kriminellen zu übergeben. So gehen die Täter vor: Falsche Polizeibeamte Die Täter täuschen durch die im Display angezeigte Rufnummer vor, von der Polizei zu sein (z. B. 110 oder Nummer der örtlichen Polizeidienststelle). Die Betrüger warnen beispielsweise vor einem geplanten Einbruch. Den Betroffenen bieten sie an, Bargeld oder Wertsachen von einem Kriminalbeamten an einen „sicheren Ort“ bringen zu lassen. Sie geben vor, nach der akuten Gefahr alles zurückzubringen. Weitere Maschen: Betrüger warnen vor Falschgeld, das überprüft werden muss, oder vor Kriminellen, die das Konto der Angerufenen plündern wollen. Enkeltrick Die Betrüger rufen meist bei älteren und alleinlebenden Personen an und geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus. Immer bitten sie kurzfristig um Bargeld. Vorgetäuscht wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage, beispielsweise ein Autokauf oder ein Unfall. Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt, um das Opfer unter Druck zu setzen. Sobald es bereit ist zu bezahlen, wird ein Bote geschickt, um das Geld abzuholen. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht zu Hause, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen, um dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht zu Fuß bewältigen kann. Gewinnversprechen Die Betrüger versprechen ihren Opfern am Telefon hohe Gewinne. Die Methode ist immer ähnlich: Vor einer Gewinnübergabe werden die Betroffenen aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen. Sie sollen Gebühren bezahlen, kostenpflichtige Telefonnummern anrufen oder an Veranstaltungen teilnehmen, auf denen minderwertige Ware zu überhöhten Preisen angeboten wird. Tipps für Ihre Sicherheit – Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer auf, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint. – Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse. – Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen. – Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauten über den Anruf. – Wenn Sie unsicher sind: Rufen Sie die Polizei unter 110 (ohne Vorwahl) oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an. Nutzen Sie nicht die Rückruftaste. Das Ziel der Betrüger ist es, das Vertrauen der Opfer mit erfundenen Geschichten zu erschleichen oder sie unter Druck zu setzen. Diese Täter – getarnt als Polizeibeamte – möchten, dass Bargeld, Schmuck und Wertgegenstände herausgegeben werden. Die Polizei weist ausdrücklich darauf hin, bei solchen Auftritten oder Anrufen von angeblichen Polizei- oder Kriminalbeamten keine Auskünfte zu erteilen und an niemanden Gegenstände zu übergeben. Die Polizei wird sich niemals am Telefon oder an der Haustür nach Wertgegenständen, Geld oder Aufbewahrungsorten erkundigen. Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Verständigen Sie bitte anschließend Ihre Polizeidienststelle oder rufen Sie bei der 110 an.
Quelle: presseportal.de