150.000 Besucher bei der SAIL Travemünde 2007 – hier ein Rückblick

Die Traditionssegelschiffe, die an der SAIL Travemünde vom 23. bis 26. August 2007 teilgenommen haben, sind nach Ankerlichten wieder auf hoher See, schon in oder auf dem Weg in ihren Heimathafen.
Foto (Bartsch): Hier läuft das Lübecker Flaggschiff „Lisa von Lübeck“ noch hinaus in die Bucht zum Empfang der maritimen Gäste. Sie dürfte nun auch wieder im Hansahafen liegen.Mehr als 150.000 Besucher erlebten am vergangenen Wochenende bei herrlichem Wetter die maritime Stimmung der SAIL Travemünde, bewunderten die alten Traditionsschiffe und bummelten entlang der Festmeile vom Fischereihafen bis zur Travepromenade.

Travemünde war neben den Häfen von Klaipeda (Litauen), Halmstad (Schweden), Gdansk (Polen), Karlskrona (Schweden), Rostock und Helsingör (Dänemark) vom 23. bis 26. August zum fünften Mal Zielhafen im Verbund der „Baltic Sail“. Insgesamt waren 21 Schiffe vom Windjammer bis zum Gaffelschoner aus den Niederlanden, Polen, der Ukraine, Russland, Finnland, Litauen und Deutschland mit rund 320 Crewmitgliedern bei der SAIL Travemünde zu Gast“, freute sich Lübecks Tourismuschefin Andrea Gastager über den erfolgreichen Verlauf der SAIL Travemünde, „Die Traditionsschiffe waren mit ihren Mitsegelangeboten eine große Attraktion im Hafen von Travemünde und haben zum internationalen Flair und maritimen Charme des Ostseeheilbades beigetragen.“ Rund 700 Törnplätze auf insgesamt sechs Schiffen wurden über das Charterbüro der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH gebucht.

„Überraschungsgäste“ der SAIL Travemünde waren die „Lotta“ (Heimathafen Hamburg), die „Atlantik“ aus Bremen und die Kogge „Arka“ aus Litauen, ein Nachbau aus dem 15. Jahrhundert. Sie fuhr den alten Koggenweg von Petrozavodsk/Russland, über den Onega-See weiter über den Ladoga-See, den Fluss Svir und Neva nach St. Petersburg und Kronstadt Hafen. Sie ist heute (Montag) noch im Travemünder Fischereihafen, Fischereibrücke außen, zu besichtigen und startet morgen (Dienstag) um 11.00 Uhr nach Lübeck, um einen Blick auf die alte Hansestadt zu werfen. Danach geht es auf direktem Kurs zurück nach Klaipeda. Die „Kruzenshtern“, russischer Großsegler und Publikumsliebling der SAIL Travemünde, lief am Sonntagabend pünktlich um 21.00 Uhr in Richtung Kaliningrad aus. Der finnische Frachtsegler „Estelle“ läuft heute (Montag) nach Rendsburg aus und danach geht’s weiter nach Newcastle. Die „Sunthorice“ ebenfalls heute (Montag) und fährt in ihren Heimathafen Rostock zurück. Sie wird am 01. und 07. bis 08. September wieder in Travemünde zu Gast sein.

Übrigens: Vier Schiffe des Museumshafen Lübecks liefen bereits am Wochenende vorzeitig wieder in den Lübecker Hafen ein, um bei den aktuellen Dreharbeiten für den Film „Buddenbrooks – Ein Geschäft von einiger Größe“ dabei zu sein. Ein Highlight der SAIL war u.a. auch die Stippvisite der MS Europa, dem Kreuzfahrtschiff der Superlative, am vergangenen Sonnabend in Travemünde.

Auf dem Kunsthandwerker- und Mittelaltermarkt an der Travepromenade, der für authentische Stimmung und Historie sorgte, wurden an den ca. 100 Ständen viele originelle Waren angeboten. Im Fischereihafen gab es maritime Raritäten von der Galionsfigur bis zur Schiffsglocke. An der Travepromenade wurde mittelalterlicher Schmuck, Met und Liköre, mittelalterlich anmutendes Holzspielzeug für Kinder, liebevoll gefertigtes Kunsthandwerk u.v.a.m. feilgeboten. Kunsthandwerker führten ihr altertümliches Handwerk vor Ort vor.

Mittelalterliche Musik, Folksongs und Seemannslieder ertönten live auf der Festmeile von der Nordermole bis zum Fischereihafen. Gaukler und Straßenkünstler sorgten für kurzweilige Unterhaltung. Im Kreuzfahrtterminal am Ostpreußenkai besuchten rund 10.000 Gäste die Kunstausstellung mit Bildern von Frauke Klatt und Carolin Wehrmann.

Auf der Speisekarte der SAIL-Landmeile vom Fischereihafen bis zur Travepromenade stand alles, was das Seebärenherz begehrte – von der Bratwurst, Asiapfanne und Crèpes über leckere Bratheringe bis zum Flammkuchen, mittelalterlichen Teigtaschen und orientalischem Gebäck. Getränke gab es von Bier über Obstwein bis hin zu Met und orientalischem Mokka. Insgesamt passte das rustikal-mittelalterliche Marktgeschehen an der Travepromenade und das maritime Flair im Fischereihafen hervorragend zu den historischen Traditionsseglern. Und wenn man dann noch das Vergnügen hatte, einmal an Bord mitzusegeln und echte „Seefahrerromantik“ zu erleben oder einen Segeloldtimer beim Auslaufen mit gesetzten Segeln zu beobachten, fühlte man sich in längst vergangene Zeiten versetzt, als die Traditionssegler auf der Ostsee noch Wind und Wetter trotzten, um als unentbehrliche Fracht- und Handelsschiffe im Einsatz zu sein.

Ein Wiedersehen mit den Traditionssegelschiffen wird es im Jahr 2008 vom 22. bis 24. August geben, wenn Travemünde zum sechsten Mal Zielhafen der Baltic Sail-Kreuzfahrt sein wird. Tipp für Segelfreunde: Das Segelschulschiff MIR nimmt noch in diesem Jahr Kurs auf das Ostseeheilbad Travemünde und ist vom 14. bis 16. September 2007 zu Gast im Hafen von Travemünde. Eine Mitsegelmöglichkeit an Bord der MIR wird es am Sonntag, 16. September 2007, geben. Infos und Buchungen über www.sail-travemuende.de oder über die Hotline der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH 01805-882233 (0,14 ¤/Min).

Quelle: LTM