Lübeck wird stillfreundlich
2022 stellten wir als GAL erfolgreich den Bürgerschaftsantrag für eine Konzeptentwicklung, dass Mütter jederzeit einen Ort in Lübeck aufsuchen können, an dem sie ungestört, in einem geschützten Rahmen und ohne etwas konsumieren zu müssen, ihr Baby stillen und wickeln können. „Initiatorin des Antrags war unser GAL-Mitglied Kristina Aberle. Ihr war als Mutter aufgefallen, dass es in Lübeck nur sehr wenige Möglichkeiten gibt, ein Baby in Ruhe zu stillen oder zu wickeln“, berichtet Nicole Lindenberg, Vorstandsmitglied der GAL. Mirja Bernotat, Beiräten der GAL, ergänzt. „Wir haben nun erfahren, dass das Frauenbüro der Stadt Lübeck zusammen mit den frühen Hilfen mit der Umsetzung des Bürgschaftsbeschlusses begonnen hat, worüber wir uns als GAL für alle Mütter mit Babys und Kleinkindern im Wickelalter sehr freuen. Damit kommen wir dem Ziel einer familienfreundlichen Stadt ein Stückchen näher.“
Die hohe Bedeutung des GAL-Antrages für ein stillfreundliches Lübeck zeigt sich an der bisherigen die Situation von stillenden Müttern und Eltern mit Kindern im Wickelalter: Im Sommer, bei gutem Wetter suchen sich viele Mütter zum Stillen eine Bank. Doch nicht alle Frauen mögen in der Öffentlichkeit ihr Kind stillen. Und auch manche Babys benötigen absolute Ruhe, um zu trinken. Spätestens im Herbst und Winter braucht es einen geheizten Raum. Bleiben also die Cafés oder Restaurants, doch dort muss in der Regel etwas verzehrt werden und nicht in jeder Gastwirtwirtschaft sind stillende Mütter mit Kinderwagen willkommen. Mitunter ziehen sich Mütter in Umkleidekabinen zum Stillen zurück. Das jedoch ist alles andere als familienfreundlich.
„Unabhängig von großen Shopping-Centern wie LUV oder CITTI die mit eigenen Still- und Wickelräumen werben, muss sich das Angebot über die ganze Stadt erstrecken. In ganz Lübeck sollte es solche familienfreundlichen Räume geben, die dazu beitragen, die Stadt attraktiver zu machen,“ so auch Ronald Thorn, Vorstandsmitglied der GAL und Vater von zwei Töchtern.
In anderen Städten gab es die Debatte um Örtlichkeiten zum Stillen und Wickeln bereits. Dort gab es eine richtige Kampagne, um Mitmachende zu suchen. Neben öffentlichen Räumen gibt es dort inzwischen auch viele Cafés, wo Mütter, ohne etwas zu kaufen, zum Stillen und Wickeln willkommen sind. Die Adressen finden sich im Internet sowie auf dem öffentlichen Stadtplan eingezeichnet und sind zusätzlich durch einen Aufkleber an der Tür kenntlich gemacht, ähnlich wie bei der Kampagne ‚Nette Toilette‘.
Die GAL-Mitglieder sind sich einig: „Das nun die Umsetzung unseres Bürgschaftsbeschlusses in Lübeck auf dem Weg gebracht wurde, freut uns sehr und wir sind gespannt auf das Konzept, dass die Stadt der Öffentlichkeit noch im September präsentieren wird“.