Innenstadtentwicklung: Belebung durch Nachnutzung – Nachhaltige Lösungen gegen Leerstand
Foto. Copyright: IHK/Weitemeyer · Gesunde Zentren und Innenstädte zeichnen eine belebende vielfältige Nutzung aus. Die Zukunftswerkstatt IMMOBILIEN brachte am 30. April Unternehmer und Vertreter aus Verwaltung und Politik zusammen, um in der Seeloge Eutin über die Nachnutzung leergefallener Gewerbeimmobilien zu diskutieren und informieren.
Die Nachnutzung von Immobilien in integrierter Lage ist dabei ein wichtiger Baustein, um gesunde Innenstädte zu gestalten. Besonders erfolgreich sind dabei ganzheitliche Projekte, die neue Bedürfnisse der Bevölkerung adressieren. In zwei Fachvorträgen wurden die Themen Sanierungsgebiet und Schlüsselimmobilien beleuchtet und im Anschluss von zwei Nachnutzungsprojekten beispielhaft dargestellt – die Pläne des LMK in Eutin und die realisierte Nachnutzung des Medienhauses im Stappenbeck in Lauenburg.
Der Impulsvortrag „Sanierungsgebiete – ein Weg zur Transformation integrierter Lagen?“ von Jan Seeringer von der Stadtentwicklungsgesellschaft steg Hamburg gab einen Einblick in das Sanierungsrecht sowie dessen Entwicklung, Anwendung und Vorteile. Nils Meyer vom Kompetenzzentrum CIMA fokussierte sich in seinem Vortrag auf die Definition, die Bedeutung sowie die Herausforderungen von Schlüsselgrundstücken und welche Handlungsspielräume Kommunen haben, um solche Grundstücke in ihrer Funktion und Erscheinung zu stärken. Meyer machte deutlich, dass bei einer Neugestaltung dieser neuralgischen Punkte die neuen „Orte“ auch neu gelernt werden müssen.
Am Beispiel Lauenburg wurde die Verwandlung des ehemaligen Stappenbecks, eines Hotels und Festsaals, zum neuen Medienzentrum der Stadt gezeigt. Hier erhielten die Bibliothek inklusive einer 24-sündigen Rückgabemöglichkeit und das Archiv ein neues hochwertiges Zuhause, ergänzt um die Ansiedlung eines Cafés mit Mittagsangebot. Martina Wulf-Junge von der Stadt Lauenburg zeigte eindrucksvoll, wie alte Architektur ergänzt durch neue Elemente erhalten wurde und schon in den ersten Monaten nach Eröffnung eine hohe Nutzungsfrequenz erzielt werden konnte.
Mit der möglichen Nachnutzung des ehemaligen LMK-Gebäudes in Eutin endete die Vortragsreihe. Verena Minde vom gleichnamigen Architekturbüro präsentierte verschiedene Varianten eines Nutzungsmix aus Gewerbe und Wohnen.
Die Zukunftswerkstatt IMMOBILIEN war eine gemeinsame Veranstaltung der CIMA Beratung + Management und der IHK zu Lübeck. „Wir gehen gerne in den weiteren Austausch mit den Kommunen, um konkret vor Ort Engagement zu ermöglichen“, sagte Inga Weitemeyer, Referentin Handel und Stadtentwicklung von der IHK. „Die Zukunftswerkstatt zeigte die Aktualität aber vor allem auch die Herausforderungen der Thematik auf. Der engagierte Diskurs und der informelle Austausch bestätigten die Dringlichkeit des Themas.“
Nils Meyer von Cima fasste fasste die Halbtagsveranstaltung zusammen: „Eine super Veranstaltung zur richtigen Zeit am richtigen Ort. An den konkreten Fallbeispielen und Fachbeiträgen wurde deutlich: Der Umbau der Innenstädte in Schleswig-Holstein kann was werden.“