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Lübeck VfB: Im Blickpunkt: Aufsteiger Altona 93

Allgemein dürfte im Fußball-Norden die Freude im Sommer groß gewesen sein, als mit Altona 93 einer der Traditionsvereine die Rückkehr in die Regionalliga Nord schaffte. Gemeinsam mit der FSV Schöningen setzte sich Altona in der Gruppe gegen den Heider SV und den SV Hemelingen durch. An der Lohmühle waren die Daumen zwar eher für den Heider SV gedrückt, weil ein Aufstieg der Dithmarscher gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt unserer U21 in der Oberliga Schleswig-Holstein gewesen wäre, aber dennoch ist die Vorfreude auf dieses Traditionsduell groß.

Der Saisonstart: Altona ist nach sieben Spieltagen der aktuell beste Aufsteiger. Mit acht Punkten aus sechs Spielen hat die Mannschaft von Trainer Andreas Bergmann einen soliden Start hingelegt. Diesen haben sie vor allem ihrer Heimstärke in der kultigen Adolf-Jäger-Kampfbahn zu verdanken. Alle acht Zähler holte Altona daheim, auswärts gab es aus zwei Spielen dagegen bei bereits neun Gegentoren nichts Zählbares. Zugegeben: Die beiden Niederlagen gab es gegen die derzeit formstärksten Teams der Liga VfB Oldenburg (2:6) und SSV Jeddeloh (2:3). Letzterer kegelte unter der Woche erst den Drittligisten VfL Osnabrück aus dem Landespokal.

Der Trainer: In bislang 174 Pflichtspielen und somit seit mittlerweile über fünf Jahren trägt Andreas Bergmann die sportliche Verantwortung bei Altona 93. Der erfahrene Trainer, der bereits in den ersten vier Ligen für Hansa Rostock, den VfL Bochum, Hannover 96 und den FC St. Pauli arbeitete, besitzt beim Aufsteiger noch einen Vertrag bis 2026. Seinen größten Erfolg als Trainer feierte er ebenfalls in Hamburg, allerdings mit dem FC St. Pauli.

In der Saison 2005/2006 führte er die damals drittklassigen Kiezkicker bis ins Halbfinale des DFB-Pokals. Seine persönliche Bilanz gegen den VfB Lübeck ist dagegen negativ: Weder mit dem FC St. Pauli noch mit seinem aktuellen Club konnte er eines der elf Aufeinandertreffen für sich entscheiden. In der Saison 21/22 gewann der VfB in Altona mit 3:0, auf der Lohmühle sogar mit 7:0.

Jüngere Geschichte: Der Regionalliga Nord in der jetzigen Form gehört Altona 93 zum fünften Mal an. In der Saison 17/18 stieg Altona als Tabellen-18. direkt wieder ab, in der Saison 19/20 war man 16., als die Saison bedingt durch Corona abgebrochen wurde. Auch in der Folgesaison blieb man nur aufgrund der Pandemie in der Liga. Nach der Saison 21/22 gab es schließlich kein Hintertürchen mehr und es ging zurück in die Hamburger Oberliga. Allein aufgrund der Tradition (siehe die weitere Geschichte in diesem Heft) und des früher wie heute durchaus bemerkenswerten Zuschauerzuspruchs (durchschnittlich kamen rund 2.500 Fans zu den bisherigen Heimspielen) wäre es sowohl Altona 93 als auch der Regionalliga Nord zu wünschen, würden beide auch in den kommenden Jahren eine untrennbare Symbiose bilden.