Meinung: „Stadt der Wissenschaften“ – ein Wettbewerb für Newcomer?
Oldenburg hatte die Nase vorn. Sie gewann heute in der Endrunde gegen Konstanz und auch Lübeck. Oldenburg, Konstanz – Städte der Wissenschaft? Mir scheint, als hätte die Hansestadt unter solchem Gesichtspunkt nie eine Chance gehabt. Das hat offensichtlich Gründe, wie mein Griff „ins Internet-Archiv“ zeigt.Lübeck ist unstreitig längst eine Stadt der Wissenschaft. Darum hätte sie nicht buhlen müssen. Denn hat etwa Kiel sich auch schon einmal beworben? Mag sein, aber erste Recherchen belegen das nicht. Und Siegerstädte waren bisher Braunschweig, Bremen-Bremerhaven und Dresden. Bei aller Ehre – aber (auch) Lübeck scheint „im Kopf am Kopf Rennen“ lediglich ein Alibi gewesen zu sein – für „Wissenschaftsstädte“, die erst einmal solche werden wollen. Der Titel – „nur“ eine gute Referenz?
Also liebes Lübeck: Bitte wieder auf den Alltag konzentrieren: Kiel schläft wahrlich nicht…
Mir klingt immer noch aus Richtung Kiel in den Ohren: „Die Entscheidung zugunsten Lübecks betreffend des „Verwaltungssitzes“ sei auf der „Straße“ getroffen. Das ist unterstes Niveau.Da sitzen diejenigen, die nicht wohlgesonnen sind. Oldenburg als „Sieger“ und Konstanz als mitunterlegene Bewerberin könn(t)en dagegen zu Freunden, ja Partnern werden. Wären das nicht einmal „Reisen“ wert, Herr Bürgermeister?
Immerhin – auch wenn diese Städt nie der Hanse angehörten – haben diese ihre interessante Historie:
Konstanz ähnelte ab etwa 1213 einer Freien Reichsstadt, musste aber „dem Kaiser was des Kaisers ist, und auch dem Bischof, was des Bischofs ist“, also direkte Steuern zahlen. War eine bedeutende Stadt innerhalb der Reformation. Hätte durchaus „schwiezerisch“ werden können.
Und Oldenburg? 1345 bekam die Siedlung als „Oldenburg“ Bremisches Stadtrecht, eine Befestigung und Schutz durch den Grafen Konrad I. von Oldenburg. 1448 wurde Graf Christian von Oldenburg sogar König von Dänemark.
Quelle: Wikipedia
Wenn das nicht schon „historische“ Gründe sind…