Freude über Zorn in Lübeck
Sonderausstellung: Noch bis 15. April 2012
Volles Haus bei der Zorn-Vernissage! Rund 600 Besucher nahmen vergangenen Samstag an der feierlichen Eröffnung der Ausstellung über den schwedischen Impressionisten Anders Zorn in der Reformierten Kirche teil. Auch beim an¬schließenden Empfang platzte das Museum Behnhaus Drägerhaus fast aus allen Nähten. Viele nutzten die Chance, einen ersten Blick auf die rund 100 Exponate der Retrospektive zu werfen.
Anders Zorn ist einer der bedeutendsten und berühmtesten Künstler Schwedens. Seinen Zeitgenossen galt der Maler, Grafiker und Bildhauer als „Jahrhundertgenie“, als einer „der besten Künstler unserer Epoche.“ Mit 100 erstklassigen Arbeiten aus allen Schaffens¬phasen gibt die Lübecker Ausstellung einen umfassenden Überblick über Zorns thema¬tisch wie technisch vielfältiges Gesamtwerk. Zu sehen sind nordische Landschaften, All¬tagsbeobachtungen aus schwedischen Dörfern und europäischen Metropolen, ausge¬wählte Portraits sowie schließlich seine berühmten Akte in freier Natur. Zorns flirrende Aquarelle, insbesondere die eindrücklichen Meeresstudien, sein gleichermaßen delikater wie kraftvoller Pinselstrich in den Ölgemälden sowie schließlich die filigran schraffierten Radierungen faszinierten nicht nur seine Zeitgenossen, sondern beeindrucken durch ihre handwerkliche Virtuosität bis heute. Aus heutiger Sicht können das kosmopolitische Auftreten und die internationalen Vermarktungsstrategien, mit denen sich Zorn in Europa und den USA als gefragter Starmaler etablierte, nur erstaunen. Aber eben auch das war Zorn: ein geschäftstüchtiger Kunst-Unternehmer in eigener Sache, ein erster „Global Player“ der Moderne.
Zur Ausstellung wird auch ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten. Höhepunkte bilden am Geburtstag Zorns, dem 18. Februar, 19 Uhr ein Fest mit traditionellen schwedischen Tänzen in der Diele des Behnhauses sowie am 11. März, 16 Uhr das Konzert Midsommardansen, ein musikalischer Ausflug in Schwedens Romantik.