Fußball: VfB Lübeck beantragt Insolvenz

Nach Quelle des NDR und RSH steht der schleswig-holsteinische Traditionsclub VfB Lübeck vor dem Aus. Der finanziell schwer angeschlagen Fußball-Regionalligist, derzeit Vorletzter der Nord-Staffel, hat am Mittwoch Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens eingereicht. Das hat VfB-Präsident Wolfgang Piest der NDR 1 Welle Nord mitgeteilt. Grund für den Insolvenzantrag soll letztlich das am vergangenen Wochenende ausgefallene Spiel gegen Düsseldorf gewesen sein. Die Verbindlichkeiten des Vereins sollen rund vier Millionen Euro betragen. Um die Kosten für die laufende Saison zu decken, fehlen dem VfB trotz mehrerer bereits durchgeführter Maßnahmen wie einem „Retterspiel“ gegen den Zweitligisten FC St. Pauli 380.000 Euro.
Sponsorensuche bleibt erfolglos
Der VFB Lübeck konnte die Sozialversicherungsbeiträge für die anstehenden Gehaltszahlungen nicht überweisen. Die Spieler und Angestellten des Clubs erhalten in den kommenden drei Monaten ihre Gehälter von der Bundesanstalt für Arbeit. Der Gang zum Amtsrichter war für VFB-Präsident Piest unausweichlich – sonst hätte ihm ein Verfahren wegen Insolvenzverschleppung gedroht. Die Bemühungen des Präsidiums, neue Sponsoren zu finden, verliefen ergebnislos. „Wir haben zuletzt wieder zwei Absagen von Großfirmen erhalten“, erklärte Präsident Wolfgang Piest. Nach seinen Aussagen hatte auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) in den vergangenen Wochen vergeblich bei Sponsoren vorgesprochen.
Neubeginn in der Vierten Liga in Gefahr
„Diese Information ist korrekt. Wir streben nun ein Insolvenzplanverfahren an, alle Entscheidungen liegen in der Hand des Insolvenzverwalters. Wir hoffen, die Saison regulär zu Ende zu spielen“, sagte Piest. Um 13.30 Uhr habe er den Antrag eingereicht. Zum Insolvenzverwalter sei Rechtsanwalt Dr. Mark Zeuner aus der Hamburger Kanzlei Wülfing Zeuner Rechel bestimmt worden. Der Jurist ist zuversichtlich, dass der VfB die verbleibenden Regionalliga-Partien noch austragen kann. „Ich gehe davon aus, dass die Saison zu Ende gespielt werden kann“, sagte Zeuner. Sollte dem Insolvenzantrag von Seiten des Gerichts noch vor Saisonende zugestimmt werden, würden alle Spiele der Nordstaffel mit Lübecker Beteiligung mit sofortiger Wirkung annulliert. Damit wäre bei derzeitigem Stand Fortuna Düsseldorf statt Rot-Weiß Oberhausen Tabellenführer. Lübeck, DFB-Pokal-Halbfinalist von 2004, will in der kommenden Spielzeit einen Neuanfang in der Viertklassigkeit wagen. Voraussetzung dafür ist, eine Eröffnung des Insolvenzverfahrens doch noch abzuwenden und so die Lizenzauflagen für die Vierte Liga bis kommenden Dienstag zu erfüllen.









