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Bauen & Wohnen

Schleswig-Holstein bekommt eigenes Wohnraumförderungsgesetz

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Raimund Dankowski, Vorsitzender der ASHW Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinischer Wohnungsunternehmen im VNW Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. begrüßt den Gesetzentwurf der Landesregierung im Grundsatz: „Die Wohnraumförderung wie wir sie heute kennen, ist ein Kind der Nachkriegszeit. Zu der Zeit hatte sie ihre Berechtigung. Es gab viel zu wenige Wohnungen und die Qualität der vorhandenen war meist schlecht. Die Wohnraumförderung hat geholfen, die damals prekäre Versorgungslage zu entspannen und vernünftiges Wohnen für weite Kreise der Bevölkerung bezahlbar zu machen.“

Doch die Zeiten und damit die Aufgabe der Wohnraumförderung haben sich nach Meinung von Dankowski geändert:

„1950 gab es im ganzen Land 450.000 Wohnungen. Heute sind es rund 1,4 Mio. Damals wie heute leben in Schleswig-Holstein 2,8 Mio. Menschen. Die Versorgungsprobleme sind also gelöst. Für 2010 haben uns die Statistiker zudem das Ende des Einwohnerwachstums vorausgesagt. Ab 2020 soll auch die Zahl der Haushalte zurückgehen.“

Der ASHW-Vorsitzende sieht die Wohnungswirtschaft heute deshalb vor neuen Herausforderungen:

„Wir stecken mitten im demografischen Umbruch. Schon heute ist jeder Dritte Schleswig-Holsteiner älter als 60 Jahre – und die Entwicklung setzt sich dynamisch fort. Hinzu kommt das Problem explodierender Energiekosten und der Klimawandel. Wir müssen folglich vor allem in die Qualität unseres Wohnungsangebotes investieren. Und das relativ schnell. Wenn Mieter und Vermieter dabei nicht überfordert werden sollen, wird es ohne eine an den neuen Zielen ausgerichtete Förderung nicht gehen.“

Dankowski sieht im Entwurf des Wohnraumfördergesetzes die Weichen zwar grundsätzlich richtig gestellt. Allerdings kommt auch Kritik:

„Die demografischen Veränderungen, hohe Energiepreise und die Notwendigkeit des Klimaschutzes betreffen die gesamte Gesellschaft. Der Gesetzentwurf sieht aber nur die Förderung einer eng begrenzten Zielgruppe mit besonderen Versorgungsproblemen vor. Hier springt die Landesregierung zu kurz. Wer vernünftiges und bezahlbares Wohnen will, sollte Investitionen in ein qualitativ zeitgemäßes Wohnungsangebot fördern, zu dem möglichst viele Menschen Zugang haben. Bis zum Jahr 2001 richtete sich die Wohnraumförderung noch an die breiten Schichten der Bevölkerung. Erst 2002 hat der Gesetzgeber den Zugang zu geförderten Wohnungen rückwirkend auf eine kleine Zielgruppe begrenzt. Den Wohnquartieren hat das eher geschadet. Wir wünschen uns deshalb mehr gesetzgeberischen Wagemut der Landesregierung“.

Die Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinischer Wohnungsunternehmen (ASHW) vertritt die Interessen von 75 Mitgliedsunternehmen in Schleswig-Holstein. Sie geben in 165.000 Wohnungen rund 400.000 Menschen ein Zuhause. Die ASHW gehört zum VNW Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. Der VNW vertritt 313 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Jährlich investieren diese 1 Milliarde Euro, um ihren Mietern gutes und attraktives Wohnen zu bieten. In ihren 720.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen.