Hafenrundfahrt auf Schienen am zweiten Maiwochenende
Historischer Personenzug mit Dampflok fährt Bürger durch die Lübecker Häfen
Um den Lübeckern wieder einmal Gelegenheit zu bieten „ihren“ Hafen besser kennen zu lernen, hat sich die Lübeck Port Authority (LPA) eine besondere Attraktion einfallen lassen: Am zweiten Maiwochenende fährt ein historischer Personenzug für die Lübecker Bürger über die Gleise der Hafenbahn – und das sogar unter Volldampf! Vorgespannt wird eine alte Dampflokomotive aus dem Baujahr 1941. Die Oldtimer-Personenwagen mit offenen Perrons sind noch älter und verfügen teilweise noch über Holzsitze und Gepäcknetze wie zu Großmutters Zeiten. Mit Bimmeln und Pfeifen geht es am 12. Mai (Sonnabend) und 13. Mai (Sonntag) jeweils dreimal täglich auf eine nostalgische Reise „Rund um Lübeck“.
Die befahrenen Gleise werden sonst nur von Güterzügen genutzt. Eigentümer und Betreiber der Hafenbahn ist die LPA. Die LPA ist als „Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen“ für den Betrieb verantwortlich. Insgesamt 65 Kilometer Eisenbahnanlagen, 20 Kilometer elektrische Oberleitung sowie zahlreiche Weichen, Signale, Stellwerke, Brücken und sogar ein Tunnel gehören zur Eisenbahn Lübecks. Wer weiß schon, dass im Jahr 2011 über 100.000 Güterwagen über die Hafenbahn gerollt sind?
Gerade in jüngerer Vergangenheit wurden wegweisende Entscheidungen für die Zukunft der Hafenbahn getroffen. Dazu zählen die Einführung eines neuen Preissystems für die Nutzer ebenso wie die Stilllegung des Innenstadtgleises. Gleichzeitig investierte die Hansestadt Lübeck in die zweite und leistungsfähigere Gleisanbindung des Konstinkais, die sogenannte „Hafenumgehungsbahn“ durch das Lauerholz. Gleisabschnitte wurden neu gebaut, morsche Holzschwellen und abgefahrene Schienen ersetzt sowie Entwässerungsanlagen errichtet. Auch hier werden die Sonderzüge rollen!
Start und Ziel der Züge ist an beiden Tagen (12. und 13. Mai) jeweils der Lübecker Hauptbahnhof. Abfahrten sind für 9.30 Uhr, 14.30 Uhr und 17.35 Uhr geplant, die Fahrtdauer wird etwa 3 Stunden betragen. Kleine Abweichungen sind im Hafenbetrieb nie ganz auszuschließen und bleiben vorbehalten. Der Zug fährt am Nordlandkai mitten in das Papierumschlagterminal hinein, wo sich reizvolle Blicke auf die Schiffe, die Fähranleger, Lagerhallen und Umschlaggeräte des Hafens eröffnen. Nach einer Richtungsänderung geht es dann über Hauptbahnhof und Moisling zunächst auf die DB-Strecke in Richtung Mecklenburg. Vorbei an den Abzweigstellen „Strecknitz“ und „Brandenbaum“ wird einmal die Stadt umrundet. Die Bahnlinie führt dabei durch Wohngebiete, aber auch vorbei an Gartenkolonien sowie idyllisch durch Wiesen und Wälder. Wendepunkt ist der Konstinkai – auch hier soll mit dem Zug direkt auf den Kai gefahren werden! Neben der Firma Brüggen ist hier vor allem die Firma Claus Rodenberg Waldkontor ansässig, deren beeindruckende Umschlagtechnik in Form des riesigen „Multi-Dockers“ zu sehen sein wird. Nach einer erneuten Wendung fährt der Sonderzug zurück zum Hauptbahnhof, wobei unterwegs für die kleinen und großen Eisenbahnfans noch ein „Foto-Stopp“ eingeplant ist. Hier kann die stolze Dampflokomotive mit ihren 1600 PS einmal in voller Aktion von außen beobachtet werden.
Meist wird der Zug auf der Hafenbahn in langsamer Fahrt unterwegs sein – das „Blumen pflücken“ während der Fahrt ist natürlich trotzdem verboten… Im Zug werden Getränke und kleine Snacks sowie Kuchen verkauft. Nach drei Stunden kurzweiliger Bahnfahrt durch die Geschichte und Gegenwart des Lübecker Hafens wird der Ausgangs- und Endpunkt der Fahrten wieder erreicht.
Wer Fahrkarten kaufen möchte, sollte sich beeilen: je Zugfahrt stehen nur 150 Tickets zur Verfügung. Erwachsene zahlen 20 Euro, Kinder bis 14 Jahre nur 10 Euro. Es gibt zwei Möglichkeiten: Per Internet unter www.vvm-museumsbahn.de/buchung oder beim Fahrkartenverkauf am 7. Mai und 8. Mai 2012 jeweils zwischen 8 und 17 Uhr direkt bei der Lübeck Port Authority (LPA), Ziegelstraße 2, im 3. Stockwerk. Soweit noch Restkarten vorhanden sind, werden diese direkt am Zug verkauft.
Hinweis: Ein Foto der Dampflok kann bei Bedarf zugemailt werden.