WSP-SH: Ammoniakdämpfe auf schwedischer Fähre
Lübeck (ots) – Am Sonntag, den 12.05.2012, kam es auf dem Hauptdeck der Ro/Ro-Fähre „Stena Forecaster“ zu einem nicht unerheblichen und gefährlichen Austritt von Ammoniakdämpfen. Personen wurden dabei nicht verletzt. Die Berufsfeuerwehr Lübeck rückte mit einem Gefahrgutzug an. Der Kapitän der 195 m langen schwedischen Fähre hatte beim Einlaufen vor Travemünde gegen 05.30 Uhr gemeldet, dass auf dem Hauptdeck vermutlich Ammoniakdämpfe austraten. Das Schiff kam mit Ladung aus Hanko/Finnland. Ammoniak ist ein farbloses, stechendes Gas, das akut gesundheitsgefährlich beim Einatmen und Kontakt mit den Augen und der Haut ist. Nachdem die Fähre am Seelandkai angelegt hatte, wurde das Schiff von dem Gefahrguttrupp der Berufsfeuerwehr Lübeck und der Wasserschutzpolizei Lübeck-Travemünde überprüft. Mitten auf dem Hauptdeck traten Dämpfe aus einem Sattelanhänger. Erste Messungen ergaben sehr hohe Ammoniakwerte. Die Dämpfe traten oberhalb der Türdichtungen aus, gleichzeitig tropfte es aus dem Trailer. Daraufhin wurde der Sattelanhänger von der Berufsfeuerwehr in eine eigens dafür vorgesehene mobile Gefahrgutwanne an Land abgestellt. Nachdem eine hintere Tür geöffnet wurde, traten weiße Rauchschwaden mit sehr starkem Ammoniakgeruch aus. Anhand der Ladepapiere sollte der Sattelanhänger Eisen geladen haben. Tatsächlich konnte aber ermittelt werden, das große Brocken von Aluminiumschmelze auf Holzpaletten gelagert wurden und für einen Abnehmer in Gelsenkirchen bestimmt waren. Aluminiumschmelze reagiert in Verbindung mit Feuchtigkeit chemisch, bildet brennbare und giftige Gase und erhitzt sich dabei erheblich. Nachdem der Trailer geöffnet war, führte der Hafensicherheitsdienst der Wasserschutzpolizei Travemünde Messungen mit einem speziellen Gas-Warngerät durch. Diese Messungen ließen befürchten, dass während der Reise im Trailerinneren erhebliche Brandgefahr bestand. Es bildeten sich durch die Ausgasungen stark giftige Ammoniakdämpfe, die sich durch den Lüfterbtrieb auf dem Schiff im gesamten Hauptdeck verteilt hatten. Die Wasserschutzpolizei prüft nun, ob dieser Stoff als Gefahrgut eingestuft werden musste und falsch deklariert wurde. Gleichzeitig ist ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen des grenzüberschreitenden unerlaubten Abfalltransports eingeleitet worden. ots Originaltext: Landespolizeiamt Schleswig-Holstein – Abt. 4 – Wasserschutzpolizei Digitale Pressemappe: http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=43800 Rückfragen bitte an: Landespolizeiamt Schleswig-Holstein Abt. 4 Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein Karsten Dose Telefon: 04502 / 8628330 Fax: 04502 / 8628348 E-Mail: karsten.dose@polizei.landsh.de
Quelle: presseportal.de