ESF-Jahrestagung: Arbeitsminister Reinhard Meyer gibt Ausblick auf die neue Arbeitsmarktpolitik
Unter dem Motto „Neue Chancen für den Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein“ trafen sich am 20. September auf Einladung von Arbeitsminister Reinhard Meyer rund 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie Akteure des Arbeitsmarktes zur ESF-Jahrestagung in Kiel.
„“Die zentrale Herausforderung für den Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein ist der sich abzeichnende Fachkräftebedarf. Wir werden deshalb mit unserem Arbeitsmarktprogramm dazu beitragen, Beschäftigung zu sichern und neue Arbeitsplätze zu schaffen““, sagte Meyer. Das neue Arbeitsmarktprogramm werde darüber hinaus Unterstützung bei der Integration in den ersten Arbeitsmarkt bieten.
Nach den Worten des Ministers habe sich der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein Dank des robusten Mittelstandes auch in der Krise als stabil erwiesen. „“Wenn wir die Weichen jetzt richtig stellen können aus dem zu deckenden Bedarf an Fachkräften Aufstiegsmöglichkeiten für viele Beschäftigte und neue Beschäftigungschancen erwachsen““, sagte Meyer. Das Land werde diesen Wandel von Arbeit und Demografie mitgestalten und in gemeinsamer Anstrengung mit allen relevanten Akteuren in Schleswig-Holstein steuern. Der Minister kündigte deshalb an, noch im Oktober zur Gründung eines Fachkräftebündnisses „Zukunft im Norden“ einzuladen.
Wie der Minister weiter sagte, sei das Zukunftsprogramm Arbeit das zentrale Instrument der Arbeitsmarktpolitik. Ohne die Mittel, die der Europäische Sozialfonds (ESF) in das Programm investiere, wäre eine aktive Arbeitsmarktpolitik in diesem Umfang nicht möglich. Auch in der neuen Förderperiode ab 2014 werde das Land die zur Verfügung stehenden Mittel gezielt dafür einsetzen, den Fachkräftebedarf zu sichern und die Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen.
Arbeits-Staatssekretär Ralph Müller-Beck erläuterte den Stand der Diskussion und die beabsichtigten Schwerpunktsetzungen des nächsten Arbeitsmarktprogramms ab 2014: Auch wenn wichtige Entscheidungen in Brüssel und Berlin noch ausstünden, hätten die Arbeiten an den Schwerpunkten bereits begonnen: „“Wir haben mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern ein gemeinsames Verständnis für die Handlungserfordernisse und die sich daraus ergebenden Prioritäten und Schwerpunkte entwickelt““, sagte der Staatssekretär. Müller-Beck nannte dazu insbesondere vier Prioritäten:
Arbeitskräfte, Unternehmen und Unternehmer dabei zu unterstützen, den Herausforderungen des Wandels zu begegnen;
die Zahl der Schul- und Ausbildungsabbrecher zu verringern;
das lebenslange Lernen zu fördern, die Fähigkeiten und Kompetenzen der Arbeitskräfte zu steigern, sowie die Arbeitsmarktrelevanz der allgemeinen und beruflichen Bildung zu erhöhen;
die aktive Eingliederung, insbesondere durch Qualifizieren, Begleiten und Vermitteln benachteiligter Personen in den Arbeitsmarkt.
Müller-Beck wies auf Signale hin, dass für Schleswig-Holstein in der nächsten Förderperiode weniger ESF-Mittel als bisher zur Verfügung stünden. Dies erhöhe den Zwang zur Konzentration und Schwerpunktsetzung, sodass sich nicht jede wünschenswerte und grundsätzlich sinnvolle Aktivität im neuen Arbeitsmarktprogramm wiederfinden werden könne.
Logo Zukunfstprogramm Arbeitkofinanziert durch die Europäische Union, Europäischer Sozialfonds (ESF)
Das Zukunftsprogramm Arbeit ist das Arbeitsmarktprogramm der Landesregierung für die Jahre 2007-2013. Die Förderangebote zielen auf den Abbau der Jugendarbeitslosigkeit, eine höhere Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Beschäftigten und die Integration benachteiligter Personen in den Arbeitsmarkt. 288 Millionen Euro stehen an Fördermitteln zur Verfügung, 100 Millionen Euro davon können aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) abgerufen werden.