Politik & Wirtschaft

Diskussion um Motorraddemonstration – Innenminister Andreas Breitner: Druck gegen Rockerkriminalität wird fortgesetzt – Nicht jeder Biker ist kriminell

Eine Gruppe Motorradfahrer © Timo Jann

Innenminister Andreas Breitner hat seine kompromisslose Haltung bei der Bekämpfung organisierter Kriminalität im Rockermilieu bekräftigt. Zugleich rief der Minister Mitglieder von Freizeit-Motorradgruppen auf, sich deutlich von entsprechenden kriminellen Vereinigungen und ihrem Handeln zu distanzieren. Vor dem Hintergrund einer für den kommenden Sonnabend angekündigten Motorrad-Demonstration in Kiel und Neumünster begrüßte Breitner die Absicht, Motorradfahrer vom Generalverdacht der Kriminalität zu befreien. „Wer eine Lederkluft trägt und Motorrad fährt, ist natürlich nicht automatisch kriminell“, sagte Breitner heute (20. September) in Kiel.

Zugleich warnte der Minister alle Teilnehmer der geplanten Motorrad-Demonstration, sich von kriminellen Gruppen für ihre Zwecke vereinnahmen zu lassen. Vereinigungen wie die Hells Angels oder die Bandidos seien keine harmlosen Motoradclubs, die Spaß an Ausfahrten und dem Schrauben an ihren Maschinen hätten, sondern eine Form der organisierten Kriminalität. So dürfe nach polizeilichen Erkenntnissen in Schleswig-Holstein das Kürzel „MC“ in der Regel nur mit Billigung der Hells Angels verwendet werden. „Seien Sie auf der Hut und lassen Sie sich nicht für falsche Zwecke missbrauchen“, so Breitner.

Die Null-Toleranz-Strategie gegen das kriminelle Rockermilieu bleibe auch künftig fester Bestandteil der Arbeit von Polizei und Ordnungsbehörden, so der Minister. Es würden weiterhin alle rechtlichen und taktischen Möglichkeiten ergriffen, um den Machenschaften scheinbar krimineller Vereinigungen ein Ende zu bereiten. Dabei lasse man sich von der zurzeit herrschenden Ruhe nicht täuschen. „Wir bleiben aufmerksam und halten den Druck auf die Strukturen organisierter Kriminalität unvermindert aufrecht“, sagte Breitner.