Sumpfwiesen-Perlmuttfalter ist Schmetterling des Jahres 2013 – und ein Verlierer des Klimawandels
Die Naturschutzstiftung des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben den Sumpfwiesen-Perlmuttfalter (Boloria selene) zum Schmetterling des Jahres 2013 gekürt. Der mittelgroße Edelfalter mit perlmuttartigen Flecken zeige besonders gut, welche negativen Folgen der Klimawandel auf die biologische Vielfalt in Deutschland habe, begründeten die Organisationen ihre Wahl.Der Sumpfwiesen-Perlmuttfalter kommt noch in weiten Teilen Europas, Asiens und in Nordamerika vor. In Schleswig-Holstein wird er als selten eingestuft. Der Edelfalter zählt bei uns zu den stark gefährdeten Großschmetterlingen und steht auf der Roten Liste des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein.
„Der Sumpfwiesen-Perlmuttfalter gehört zu den Verlierern des Klimawandels. Er lebt vor allem auf Feuchtwiesen, an Moorrändern und in Sümpfen, wo die Raupen ihre Hauptfutterpflanzen, das Sumpfveilchen, finden. Durch die Erderwärmung werden diese Feuchtgebiete im Sommer jedoch immer häufiger austrocknen, so dass die Raupen nichts mehr zu fressen finden“, erklärt Diplom-Biologin Birte Pankau vom BUND-Landesverband Schleswig-Holstein. Nach aktuellen Szenarien werde der Falter in den nächsten Jahrzehnten aufgrund des Klimawandels und der Industrialisierung der Landwirtschaft mit einhergehenden Grünlandumbrüchen und trockengelegten Feuchtgebieten einen Großteil seines Lebensraums einbüßen.
Der Sumpfwiesen-Perlmuttfalter gehört mit einer Flügelspannweite von 28 bis 38 Millimetern zu den mittelgroßen Tagfaltern. Die bräunlich-orange gefärbten Flügeloberseiten tragen schwarze Muster. Die perlmuttartigen Flecken an der Flügelunterseite gaben dem Falter seinen Namen. Die Schmetterlinge fliegen in Deutschland meist in zwei Generationen, von Mai bis Juni und im Spätsommer. Die Schmetterlingsweibchen legen ihre Eier häufig einfach in die Vegetation. Die kleinen Raupen müssen ihre Nahrungspflanze dann selber finden. Das gelingt ihnen jedoch nur bei dichten Sumpfveilchenbeständen, die durch Austrocknung aber immer seltener werden.
Seit 2003 wird der „Schmetterling des Jahres“ von der Stiftung des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des BUND gekürt, um auf die biologische Vielfalt – und ihre Bedrohung – aufmerksam zu machen.
(Bildautor: Jens Philipp) und (Bildautor: Walter Schön)