Vom Dorffriedhof zur Großbegräbnisstätte
Hansestadt gibt neue Broschüre „Friedhof Waldhusen -100 Jahre von 1909 -2009“ heraus
Zum 100jährigen Bestehen des Friedhofes gibt die Hansestadt Lübeck eine neue Broschüre „Friedhof Waldhusen – 100 Jahre von 1909 – 2009“ heraus. Damit wird die Reihe der Veröffentlichungen über Lübecks Friedhöfe fortgesetzt, Bislang sind erschienen: „Burgtor-Friedhof“ und „100 Jahre Vorwerker Friedhof“.
Die Broschüre ist für eine Schutzgebühr von zwei Euro erhältlich im „I-Punkt“ des Fachbereichs Planen und Bauen, Mühlendamm 10 – 12, sowie in den Friedhofsbüros am Vorwerker Friedhof, Burgtor-Friedhof und Friedhof Waldhusen.
Recherche, Text und Gesamtleitung lagen bei Wilfried Fick, der früher als Bereichsleiter Friedhöfe bei der Hansestadt tätig war. Ermöglicht wurde die Broschüre wesentlich durch Förderungsbeiträge der Gemeinnützigen Stiftung, des Verbandes Frau und Kultur – Gruppe Lübeck – sowie die Lübecker Friedhofsgärtner und die Lübecker Steinmetzwerkstätten.
Zum Inhalt: Der Autor spannt einen Bogen von der Anlage des „Dorffriedhofes“ 1909 mit einer Größe von 1,1 Hektar bis zum heutigen Großfriedhof mit einer Fläche von rund 20 Hektar. Dabei werden einige Besonderheiten herausgehoben, beispielsweise der Bau der Kapelle 1 nach dem 2. Weltkrieg. Damals gab es kaum Baumaterial und Geld. Eine große Hilfe war dabei die Mithilfe der Bevölkerung: So putzten viele Bürger große Mengen von Trümmersteinen. Und der TSV Kücknitz trug ein Benefizspiel gegen den VfB Lübeck aus, dessen Erlös von 7001 Mark voll der Kapelle zugute kam. 1950 wurde die Kapelle schließlich eingeweiht.
Einige Gräber bedeutender Persönlichkeiten sind auf dem Friedhof Waldhusen dokumentiert. Beispielsweise das Grab von Konsul Leonhard Ehrlich, seinerzeit Herausgeber der „Frau im Spiegel“ und Mitinhaber der „Lübecker Nachrichten“.
Ein besonderes Kapitel der Broschüre ist den islamischen Bestattungen gewidmet. Der Friedhof Waldhusen ist der einzige in Lübeck, auf dem Bestattungen komplett nach islamischen Riten durchgeführt werden können. Dazu gehören rituelle Waschungen in einem extra dafür ausgestalteten Raum und ein eigenes Grabfeld mit nach Mekka ausgerichteten Gräbern.