Vor dem Holstentor steht nun Odysseus
Seit gestern steht vor dem Holstentor ein vier Meter hoher Odysseus und wirbt für die Ausstellung „Unruhe im Olymp“. Sie wird ab 20. Juni im Grass-Haus zu sehen sein. Etliche Passanten sind empört, lehnen die Skulptur ab, „zu modern!“ Und sie ist ein Schwergewicht, wiegt 600 Kilogramm, besteht aus Bronze. Gestern wurde sie auf einen vorbereiteten Sockel gestellt. Der Künstler, der Gedichte an die Wände des neuen Grass-Hauses schreibt, kommt heute nach Lübeck. Vom 20. Juni bis 10. November sind dann auch Gedichte von Markus Lüpertz mit korrespondierenden Zeichnungen und Güssen im Museum zu sehen. In der Ausstellung werden originale und bislang nicht gezeigte Arbeiten des Künstlers als dichte Einzelpräsentation in Lübeck gezeigt.
Dieser Künstler polarisiert die Bevölkerung, denn seine Werke sind moderne Interpretationen. In Augsburg liess eine Bürgerbewegung das Aufstellen seiner Aphrodite nicht zu, in Salzburg wurde sein Mozart geteert und gefedert. Im Bamberg stürzte man eine seiner Skulpturen um.
Jörg-Philipp Thomsa, Leiter des Grass-Hauses: „Ich habe keine Angst, dass dem Odysseus in Lübeck ein ähnliches Schicksal ereilt. Odysseus ist aber trotzdem mit 500.000 Euro versichert. Ich begrüße es, wenn Kunst im öffentlichen Raum diskussiert wird.“
