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Politik & Wirtschaft

Deutliche Belebung nach saisonaler Abschwächung

Nach saisonalen Einbrüchen im I. Quartal verzeichnet das Handwerk in Schleswig-Holstein eine deutliche Belebung der wirtschaftlichen Situation. Über alle befragten Branchen hinweg beurteilten 89 Prozent der Betriebe ihre wirtschaftliche Situation mit gut oder befriedigend, im letzten Quartal waren es 77 Prozent. Damit haben sich die Erwartungen der Betriebe aus dem letzten Quartal an eine Verbesserung ihrer Geschäftslage erfüllt.

In der Konjunkturumfrage für das zweite Quartal 2013 sprachen 38 Prozent von einer guten, 51 Prozent von einer befriedigenden und lediglich 11 Prozent von einer schlechten Geschäftslage. Im Vergleich: Im ersten Quartal beurteilte noch jeder vierte Betrieb seine Lage als schlecht. Die konjunkturelle Erholung nach dem Winterhalbjahr stützt sich vor allem auf eine Verbesserung des wirtschaftlichen Umfeldes sowie auf die insgesamt merkliche Aufhellung der Stimmungsindikatoren; insbesondere eine deutliche Belebung der Auftragseingänge. Als Motor der Konjunktur im Handwerk erweisen sich wieder einmal die Betriebe im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe. In beiden Gruppen beurteilten die Hälfte der Betriebe ihre wirtschaftliche Situation als gut, weitere 38 Prozent als befriedigend. In den Ausbaugewerben schätzen sogar 58 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage mit gut ein. Auch aufgrund des langen Winters sind die Auftragsbücher voll und der Blick nach vorn ist entsprechend zuversichtlich.

Daten aus dem Kammerbezirk Lübeck:
(Städte Kiel, Lübeck, Neumünster; Kreise Herzogtum-Lauenburg, Ostholstein, Pinneberg, Plön, Segeberg, Steinburg, Stormarn)

Das Gesamthandwerk im Bezirk der Handwerkskammer Lübeck beurteilte seine wirtschaftliche Situation im zurückliegenden 2. Quartal 2013 wie folgt: 36 Prozent sprachen von einer guten Geschäftslage, 53 Prozent von einer befriedigenden und 11 Prozent von einer schlechten. Damit lag das Ergebnis oberhalb des Vorquartalsergebnis (Vergleichszahlen: 21 Prozent gut, 54 Prozent befriedigend, 25 Prozent schlecht). Am besten urteilten die Ausbauhandwerke (59 Prozent sprachen von einer guten, 33 Prozent von einer befriedigenden und 8 Prozent von einer schlechten Geschäftslage), gefolgt vom Gesundheitsgewerbe (36 Prozent gut, 55 Prozent befriedigend, 9 Prozent schlecht). Etwas schlechter als der Durchschnittswert für das Gesamthandwerk schnitten das Bauhauptgewerbe (37 Prozent gut, 46 Prozent befriedigend, 17 Prozent schlecht), die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (24 Prozent gut, 72 Prozent befriedigend, 4 Prozent schlecht), das Kfz-Gewerbe (30 Prozent gut, 58 Prozent befriedigend, 12 Prozent schlecht) und das personenbezogene Dienstleistungsgewerbe (21 Prozent gut, 74 Prozent befriedigend, 5 Prozent schlecht) ab. Schlusslicht bildet das Nahrungsmittelgewerbe (56 Prozent befriedigend, 44 Prozent schlecht).

Daten aus dem Kammerbezirk Flensburg:
(Kreise Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde, Dithmarschen, Nordfriesland; Stadt Flensburg)

Im Bezirk der Handwerkskammer Flensburg erreichte man im 2. Quartal wieder deutlich positivere Werte verglichen mit den Ergebnissen des Vorquartals. Insgesamt wurde die Geschäftslage von 42 Prozent der Betriebe mit gut, von 47 Prozent mit befriedigend und von 11 Prozent mit schlecht beurteilt (Vorquartal: 29 Prozent, 51 Prozent und 20 Prozent). Wie das Gesamtergebnis lagen auch die Einzelergebnisse der Branchen zum Teil deutlich über den Zahlen des Vorquartals. Besonders positiv verlief die Geschäftslage im Personen- bzw. Dienstleistungsgewerbe (57 Prozent gut, 29 Prozent befriedigend, 14 Prozent schlecht). Ebenfalls meldete das Kraftfahrzeuggewerbe eine erfreuliche Entwicklung (37 Prozent gut, 63 Prozent befriedigend). Das Bauhauptgewerbe (52 Prozent gut, 37 Prozent befriedigend, 11 Prozent schlecht) und das Ausbaugewerbe (56 Prozent gut, 36 Prozent befriedigend, 8 Prozent schlecht) konnten ebenso Zuwächse verzeichnen. Das Gesundheitsgewerbe verzeichnete keine Veränderungen (25 Prozent gut, 50 Prozent befriedigend, 25 Prozent schlecht). Die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (14 Prozent gut, 72 Prozent befriedigend, 14 Prozent schlecht) und das Nahrungsmittelgewerbe (67 Prozent befriedigend, 33 Prozent schlecht) verfehlten dagegen die Vorquartalswerte.

Ausblick: Die guten Konjunkturdaten veranlassen das Handwerk zu einem anhaltend optimistischen Blick in die Zukunft. Fast jeder vierte Betrieb (23 Prozent) rechnet mit einer weiteren Verbesserung der Geschäftslage im dritten Quartal. Zwei Drittel der Betriebe gehen von einer unveränderten Geschäftslage aus, 9 Prozent der Betriebe erwarten eine schlechtere Geschäftslage. „Ein Wermutstropfen für unsere Betriebe bleibt. Trotz steigender Nachfrage und guter Auftragslage können meine Handwerkskolleginnen und -kollegen keine höheren Verkaufspreise realisieren“, sagte Horst Kruse, Präsident der Handwerkskammer Schleswig-Holstein