BPOL-KI: Lübeck: „Gestrandet“ in Lübeck
Kiel (ots) – 29 Jahre alter Norweger bat bei der Bahnhofsmission um Hilfe. Gestern Mittag, gegen 11.00 Uhr, klingelte ein junger Mann an der Tür der Bahnhofsmission im Lübecker Hauptbahnhof. Er gab an mittellos und ohne festen Wohnsitz zu sein und bereits mehrere Tage im Freien verbracht zu haben. Er wollte nach Hause und wusste nicht wie, da er kein Geld hatte. Die Angehörigen der Bahnhofsmission gingen mit ihm zur benachbarten Dienststelle der Bundespolizei und fragten die Bundespolizisten, ob Diese dem jungen Norweger weiterhelfen könnten. Also nahmen sich die hilfsbereiten Beamten der Sache an. Zuerst wurde mit dem norwegischen Generalkonsulat telefoniert und die Sachlage dargestellt. Das Konsulat nahm Verbindung mit dem Vater des 29-jährigen in Norwegen auf, dieser lehnte allerdings jegliche Verantwortung für seinen Sohn und auch eine Kostenübernahme ab. Nach dieser Rückmeldung telefonierten die Bundespolizisten weiter. Da der Norweger nur eine ID-Karte aber keinerlei Grenzübertrittspapiere bei sich hatte, wurde ihm nach einem Telefonat mit der Ausländerbehörde eine Grenzübertrittsbescheinigung ausgestellt. In Telefonaten mit diversen Sozialträgern versuchten die Bundespolizisten Jemanden zu finden, der die Kosten für die Heimreise des in Lübeck gestrandeten Norwegers zu übernehmen. Das Deutsche Rote Kreuz sagte schließlich die Übernahme der Kosten für die Zugfahrt nach Kiel und für ein Ticket auf der Fähre von Kiel nach Norwegen zu. Der völlig durchgefrorene junge Mann wurde, nachdem die Reise- und Kostenmodalitäten geklärt waren, in einer Sozialeinrichtung der Hansestadt Lübeck untergebracht, um dort die Nacht in einem warmen Bett zu verbringen. Heute Vormittag wurde er dann in den Zug nach Kiel gesetzt und dort zur Fähre nach Norwegen gebracht, Odyssee vorerst beendet.