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Lübeck Lupe

16 Rinder sterben bei Stallbrand in Borsfleth

16 Rinder sterben bei Stallbrand in Borsfleth – PETA stellt Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Lübeck Kein Entkommen: Medienberichten zufolge starben am vergangenen Mittwoch 16 Jungrinder bei einem Stallbrand in Borsfleth (Kreis Steinburg) – die Tiere konnten nach Ausbruch des Feuers nicht rechtzeitig evakuiert werden. Gegen den Betreiber der Stallanlage hat PETA Deutschland e.V. nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Lübeck erstattet. Der Vorwurf: Durch unzureichende Brandschutzmaßnahmen wurde möglicherweise billigend in Kauf genommen, dass die Rinder qualvoll im Feuer ersticken oder bei vollem Bewusstsein verbrennen. PETA dankt den am Einsatz beteiligten Feuerwehrleuten sowie allen Helferinnen und Helfern, die sich für die Rettung der Tiere eingesetzt haben.

„So gut wie jedes Tier, das bei einem Brand im Stall starb, wurde grob fahrlässig getötet“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA Deutschland e.V. „Der Brandschutz wird bei vielen Tierställen nicht ernst genommen.“

In der Vergangenheit kritisierte PETA wiederholt die bestehenden Brandschutzverordnungen, da ein Schutz der Tiere so gut wie nicht geregelt ist. Zudem werden selbst diese unzureichenden Schutzmaßnahmen in der Praxis meist nicht umgesetzt. Durch eine kritische Lage der Löschwasserversorgung kommt es bei derartigen Bränden häufiger zu Zeitverzögerungen, die eine Rettung der Tiere verhindern. Es ist noch zu ermitteln, ob dies auch beim aktuellen Einsatz der Fall war.

Für die Ernährungsindustrie sind Tiere ein reines Produktionsgut. Verbrennen oder ersticken Tiere in einem Stall, wird allein der entstandene Sachschaden berechnet. In der Tierhaltungsindustrie bedeutet jedoch nicht nur ein Brandfall Leid und Tod. Ganz gleich, ob Rind, Schwein oder Geflügel, egal ob konventionelle oder ökologische Haltung: Tiere als leidensfähige Lebewesen werden anhand ihrer Leistung und ihres Nutzens für den Menschen beurteilt. Für Fleisch, Milch und Eier werden sie ausgebeutet und getötet, obwohl sie ihr natürliches Lebensalter nicht annähernd erreicht haben. Im Schlachthaus ist das Leiden noch nicht beendet: Kopfüber an einem Bein hängend wird ihnen die Kehle durchtrennt – Millionen Tiere sind dabei nicht ausreichend betäubt. [1]

PETA vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, für die menschliche Ernährung ausgebeutet zu werden. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierrechtsorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland e.V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland.

Die Tierrechtsorganisation setzt sich für eine moderne Definition der Grundnahrungsmittel ein: Bislang wurden hierzu unter anderem Fleisch und andere tierische Produkte gezählt und dementsprechend günstiger besteuert. Doch sollten aus ernährungsphysiologischer, ökologischer und tierrechtlicher Sicht keine tierischen Produkte, sondern pflanzliche Eiweißquellen die Proteine für die menschliche Ernährung liefern. PETA fordert die Politik auf, tierische Produkte aus der Liste der Grundnahrungsmittel zu streichen und dafür gesunde Lebensmittel mit einem verminderten Steuersatz zu belegen.

[1] http://www.baerbel-hoehn.de/fileadmin/media/MdB/baerbelhoehn_de/www_baerbelhoehn_de/kleine_anfrage_tierschutz_bei_schlachtun.pdf