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Lübeck Lupe

2 Kräne, 17 Männer, 14 Tage: Grabungszelt wechselt die Seite

Beeindruckende Arbeiten im Schatten von St. Marien: Seit heute helfen die geschickten Maschinenführer zweier großer Autokräne mit, das große Grabungszelt im Lübecker Gründungsviertel umzusetzen. Nachdem die 2000 Quadratmeter große Halle innerhalb von drei Tagen zum größten Teil abgebaut worden ist, blieb nur noch das Stahlgerüst stehen. 15 Monteure der international tätigen Spezialfirma De Boer sind derzeit damit beschäftigt, die Einzelteile auf die Stelle umzusetzen, an der bis vor wenigen Wochen noch die Hanseschule stand. Bis Freitag kommender Woche soll die Halle dann stehen. Voraussetzung ist, dass die noch vorhandene Kellerdecke der Schule ausreichend durch Stützen verstärkt wird und die damit beauftragte Firma den engen Zeitplan einhält.

Das Grabungszelt, das derzeit größte in Deutschland, bedeckt mit den Maßen 40 mal 50 Meter (Länge) dann das Ausgrabungsfeld Nr. 4. Die archäologischen Grabungen sind bis zum 30. Juni 2014 terminiert. Lübecks oberster Archäologe, Prof. Dr. Manfred Gläser, weiß bereits jetzt, dass die Wissenschaftler bei ihrer Arbeit auf Funde stoßen werden: „Wir haben vor drei Jahren Probebohrungen genommen und sind auf archäologische Befunde gestoßen.“ Wie im nebenan gelegenen Grabungsfeld Nr. 3 soll auch in Nr. 4 bis in eine Tiefe von zwei bis vier Meter gegraben werden.

Doch zuvor wird erst einmal unter Aufsicht von Archäologen gebaggert: Die ausplanierte Kriegsschuttschicht von 1942 ist 50 bis 100 Zentimeter dick und muss vor den eigentlichen Grabungen entfernt werden. Prof. Gläser geht davon aus, dass diese Arbeiten in rund 14 Tagen abgeschlossen sind.

Die Autokräne von Longuet, ein 160 Tonnen Fahrzeug mit einem auf 62 Meter ausfahrbaren Mast und einer Auslage von 40 Meter sowie sein kleiner „Bruder“, ein 55-Tonner mit einer Korbspitze für einen Monteur, sind dann längst bei ihrem nächsten Einsatz.