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Lübeck Lupe

500 Jahre Kloster – 100 Jahre Museum

Vor genau 500 Jahren, im Jahr 1515, zogen unverheiratete Töchter reicher Lübecker Kaufleute in das St. Annen-Kloster ein. Die Väter hatten es erbauen lassen, die Töchter sollten Nonnen werden.

Doch die Frauen konnten nicht lange im Schutz der gotischen Gewölbe leben: Die Reformation beendete das Klosterwesen 1531, St. Annen wurde fortan als Armen- und Waisenhaus, als Werk- und Zuchthaus genutzt.

Vor genau 100 Jahren, im Jahr 1915, wurde das Gemäuer dann zum Museum.

Dieses Doppeljubiläum – 500 Jahre Kloster, 100 Jahre Museum – wird im kommenden Jahr gefeiert: mit drei Ausstellungen und einem vielfältigen Begleitprogramm.

Den Festreigen eröffnet am 15. Februar das Konzert „Vor hundert Jahren“ mit Musik aus der Gründungszeit des Museums. Ab dem 29. März beschäftigt sich eine Sonderausstellung mit der wechselvollen Geschichte des Hauses. Im Juli wird es einen Thementag „Ab ins Kloster!“ geben und das ganze Jahr hindurch in jedem Monat Geburtstagsüberraschungen.
Das Festjahr findet seinen Höhepunkt in der Ausstellung Lübeck 1500. Kunstmetropole im Ostseeraum, die am 20. September eröffnet wird. Lübeck war im Mittelalter die wichtigste Kunstmetropole im Norden. Als führende Hansemacht bot sie einer Vielzahl von Künstlern ideale Arbeitsbedingungen. Von hier aus verbreiteten Bildschnitzer, Maler, Goldschmiede und Buchdrucker ihre Werke über ganz Nordeuropa. Die Ausstellung zeigt zahlreiche Leihgaben aus dem In- und Ausland, darunter spektakuläre Kunstwerke, die noch nie in Lübeck zu sehen waren und nur für diese Ausstellung hierher kommen.

Neben prächtigen Skulpturen und Gemälden, exklusiven Goldschmiedearbeiten oder aufwändig gestalteten Buchdrucken aus dem Ostseeraum werden Bildwerke aus den westlichen Handels- und Kunstzentren zu bewundern sein. Die Innenstadtkirchen der Hansestadt beteiligen sich an dieser Ausstellung mit einem eigenen Programm. Ein öffentliches Symposium im November begleitet die Ausstellung wissenschaftlich.

Das Jubiläumsjahr geht mit einer Ausstellung zu Ende: Ab November kann man in den Sonderausstellungsräumen des St. Annen-Museums Meisterwerke des 20. und 21. Jahrhunderts, Dauerleihgaben aus dem Besitz des Vereins der Freunde der Museen für Kunst und Kulturgeschichte, sehen.