59. Nordische Filmtage Lübeck: Erste Neuigkeiten zum Programm
59. Nordische Filmtage Lübeck: Erste Neuigkeiten zum Programm – Beim Sommer-Pressegespräch der Nordischen Filmtage Lübeck gaben die beiden Festivalleiter, Linde Fröhlich (Artistic Director) und Florian Vollmers, seit 01.07.2017 neu in der Position als Managing Director, einen ersten Ausblick auf die kommende 59. Ausgabe der Filmtage.
Gemeinsam mit der Kultursenatorin der Hansestadt Lübeck, Kathrin Weiher, dem Kurator der Retrospektive, Jörg Schöning sowie Petra Kallies, Pröpstin im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg wurden Neuigkeiten und Neuerungen vorgestellt.
Nach Begrüßung der anwesenden Gäste, Sponsoren, Partner und der Presse durch Kultursenatorin Kathrin Weiher, betonte diese ihr persönliches und das hohe Engagement der Stadt Lübeck, welche als Veranstalter des Filmfestivals für den Hauptanteil bei der finanziellen Ausstattung der Filmtage sorgt.
Weitere gute Nachrichten hatte Pröpstin Petra Kallies über den Kirchlichen Filmpreis INTERFILM zu berichten, der seit 1996 von INTERFILM, dem internationalen Netzwerk für den Dialog zwischen Kirche und Film, ausgelobt und vom Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg mit einem Preisgeld versehen wird. Vergeben an einen Spielfilm aus dem Wettbewerbsprogramm der Filmtage. Diese Auszeichnung wird ab 2017 mit der neuen Preissumme von 5.000 Euro (vorher 2.500 Euro) ausgestattet. Ausgezeichnet wird ein Film, „der sich durch künstlerische Qualität auszeichnet und ein menschliches Verhalten oder Zeugnis zum Ausdruck bringt, das mit dem Evangelium in Einklang steht, oder die Zuschauer für spirituelle, menschliche oder soziale Fragen und Werte sensibilisiert“. Pröpstin Kallies über diese nicht nur für die Filmtage sehr erfreuliche Entscheidung ihres Kirchenkreises und INTERFILM: „Glaubensthemen haben schon immer auch einen künstlerischen Ausdruck gefunden. Ich freue mich, dass wir uns, neben den Formen Musik und bildlicher Kunst, auch stärker im Bereich Film engagieren. Gerade in den skandinavischen Filmen spielen die großen Lebens-Themen fast immer eine Hauptrolle und regen zur Auseinandersetzung an.“
Während im letzten Jahr skandinavische Reisende in ferne Länder aufbrachen, sind es dieses Jahr die Eindrücke der neu in die nordischen Länder Zugezogenen, die in der Retrospektive „Mit fremden Augen“ einen cineastischen Blick auf ihre neuen Heimaten werfen. Jörg Schöning, langjähriger Kurator der Reihe, verwies darauf, dass insbesondere die zweite und dritte Einwanderer-Generation ihre Erfahrungen zu den Themen Migration und Integration in Vergangenheit und Gegenwart auf die Leinwand gebracht hat. In deutscher Erstaufführung wird in diesem Zusammenhang auch „Citizen Schein“ (Schweden 2017, R: Maud Nycander, Kersti Grunditz Brennan, Jannike Åhlund), das biografische Filmporträt über Harry Schein (1924-2006), der im Alter von 14 Jahren als unbegleiteter Flüchtling aus Wien nach Schweden kam, gezeigt. Schein war eine schillernde Persönlichkeit, die die Kultur- und Medienpolitik des Landes entscheidend prägte.
Im weiteren Verlauf des Pressegesprächs stellte Linde Fröhlich als neuen Programmpunkt das „Se(e)h-Kino“ vor, das an zwei Abenden Open Air während der Filmtage im Altstadtbad Krähenteich stattfinden wird. Gruselig-spannend oder poetisch-dokumentarisch werden die vorgesehenen Filme „Der Magische See“ (Tale of a Lake, R: Marko Röhr, Kim Saarniluoto) und „Lake Bodom“ (R: Taneli Mustonen) aus Finnland sein, die beide den See in den Mittelpunkt ihrer Handlung stellen. Die Filme sind Teil des diesjährigen Schwerpunkts zum Jubiläum „100 Jahre Finnland“, der durch weitere Filme und Sonderveranstaltungen im Gesamtprogramm der Filmtage vertreten ist. Die bereits im letzten Jahr eingeführte neue „Serien“ Programmreihe wird fortgeführt und zeigt ua. die humorvolle norwegische Wikingerreihe „Vikings“ (Norsemen, R: Jon Iver Helgaker, Jonas Torgersen), in der sich ein Dorf im Jahr 790 entscheiden muss, ob es zur Abwechslung lieber mal Kulturförderung betreibt oder doch der Fehde zwischen zwei Brüdern Raum gibt – Game of Thrones meets Monty Python. Spannend geht es in der Serie „Black Lake“ (Svartsjön, R: David Berron, Jonathan Sjöberg) aus Schweden zu, der in einem verlassenen Ort eines Skiressort spielt, in dem sich mysteriöse Vorfälle ereignen.
Auch die seit 2016 bestehenden „360° Kurzfilmprogramme“ in einem eigens für die Filmtage aufgebauten Fulldome Kino werden, Dank der Partnerschaft und mit finanzieller Unterstützung der Stadtwerke Lübeck, fortgeführt. Das Fulldome Kino erhält in diesem Jahr einen neuen Standort und wechselt zum Lübecker Klingenberg. Beide Reihen wurden vom Publikum sehr gut angenommen. Dazu Linde Fröhlich: „Finnland ist das Land der 1.000 Seen, das möchten wir zum 100. Geburtstag des Landes mit zwei Filmen würdigen, die zwischen Magie und Grusel zwei sehr unterschiedliche Se(e)h-Weisen darauf eröffnen.“
Florian Vollmers zeigte sich als neuer Managing Director sehr angetan über die ersten Highlights der Filmtage und freute sich, dass die Finanzierung der 59. Nordischen Filmtage Lübeck erneut mit Hilfe von Geldmitteln des Creative Europe MEDIA-Programms der EU und Dank der finanziellen Unterstützung durch die Hauptsponsoren und Partner gesichert ist. Vollmers sprach sowohl den anwesenden Partnern und Sponsoren einen herzlichen Dank aus als auch allen weiteren aktuellen Finanziers und Preisstiftern. Insbesondere den Hauptsponsoren, der CineStar-Gruppe, dem Radisson Blu Senator Hotel Lübeck, der STAWAG (Partner der Stadtwerke Lübeck), der Lübecker Possehl-Stiftung als Haupt-Förderer und den Partnern Gemeinnützige Sparkassen-Stiftung, den Unternehmen LYNET Kommunikation AG, Tallink Silja, AVIS Autovermietung Lübeck, CITTI Handelsgesellschaft sowie dem Land Schleswig-Holstein und dem Freundeskreis der Nordischen Filmtage Lübeck. „Hinter den Nordischen Filmtagen Lübeck steht seit vielen Jahren eine breite Front aus Förderern und Sponsoren, die von der Europäischen Union über das Land Schleswig-Holstein und die Hansestadt Lübeck bis hin zu bundesweit agierenden und lokalen Lübecker Unternehmen sowie Stiftungen reicht“, sagt Vollmers. „Dies ermöglicht unserem Festival, sein einzigartiges Profil zu pflegen und weiterzuentwickeln – und das macht uns stark für die Zukunft. Dafür sind wir sehr dankbar.“
Auch die Zusammenarbeit mit den langjährigen engagierten Medienpartner der Nordischen Filmtage Lübeck, dem NDR – Norddeutscher Rundfunk und den Lübecker Nachrichten, wird fortgesetzt. Die umfangreiche Berichterstattung vor und zu den Filmtagen wie die beliebte „Skandinavische Filmreihe“ im Fernsehprogramm oder ein mehrseitiges Magazin mit Filmfestival-Schwerpunkt kommen auch beim Publikum stets gut an.
Jugendprojekte der Filmtage wie „Young Nordic Filmmakers“ oder „Junge Festival-Blogger“ ermöglichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen erste praktische Erfahrungen im Bereich des Filmemachens sowie im Journalismus zu sammeln. Diese werden von den bisherigen Partnern NORDEN – dem Kulturfond des Nordischen Rates, des Studentenwerks Schleswig-Holstein der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, des Bundesverbands Jugend und Film e.V. (BJF) – und dem Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF e.V) unterstützt.
In der norddeutschen Filmforum Reihe freut man sich auf schon bestätigte Filme wie „Wildes Herz“, das Regiedebüt des beliebten Schauspielers Charly Hübner (Ko-Regie: Sebastian Schultz), der auch in Lübeck zu Gast sein wird oder „Simpel“ von Markus Goller, in dem die Jungstars David Kross und Frederick Lau als ungleiches Brüderpaar auftreten.
Die Programmpressekonferenz der 59. Nordischen Filmtage Lübeck findet am 11. Oktober 2017 statt. Bisherige Kinos und Spielstätten sind in diesem Jahr neben dem CineStar Filmpalast Stadthalle als Hauptkino, das Kolosseum, das Kommunale Kino Lübeck, das Filmhaus, das Open Air Kino im Altstadtbad Krähenteich, weitere Vorführorte werden bekannt gegeben.
Aktuelle Informationen und News zu den Filmtagen gibt es unter www.filmtage.luebeck.de, ebenso auf Facebook und Twitter.com/NordicFilmDays – Im Laufe des Septembers sind Akkreditierungen für die Filmtage möglich.