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Besondere Neuigkeiten

7. Lübecker Alzheimertage

Information und Hilfe für Betroffene und Angehörige einer unterschätzten Krankheit

Die am 19. September 2010 beginnenden 7. Lübecker Altheimertage widmen sich einem immer wichtiger werdendem Thema: Rund 1,2 Millionen der über 65-Jährigen in Deutschland leiden an einer Demenz, die meisten an Alzheimer. In den kommenden Jahren wird mit der Zahl der Hochaltrigen die Zahl der Altersdementen deutlich ansteigen. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form einer Demenzerkrankung.

Die hohe und steigende Zahl der Erkrankten, die vielen Jahre des Krankheitsverlaufes und die große Belastung für die Betroffenen und ihre Angehörigen sind ein gesamtgesellschaftliches Problem, das vielen erst bewusst wird, wenn sie in ihrem eigenen Umfeld mit der Erkrankung konfrontiert werden.

Allein rechtliche und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten, wie durch die Pflegeversicherung, reichen nicht aus, um die Auswirkungen dieser schweren Erkrankung abzumildern. Ohne Verständnis, Akzeptanz und unsere konkrete Solidarität in der Familie, in der Nachbarschaft und im Wohnviertel, wird es nicht gelingen, die Situation von Demenzkranken nachhaltig zu verbessern.

Wichtige Ziele der 7. Lübecker Alzheimer-Tage sind daher, die Wahrnehmung demenzerkrankter Menschen in der Öffentlichkeit zu erhöhen und pflegende Angehörige zu Schritten aus der Isolation zu ermutigen.

Mit dieser Veranstaltungsreihe soll über die Erkrankung und den Umgang mit den Betroffenen informier sowie auf das Hilfe- und Unterstützungsangebot in Lübeck hingewiesen werden.

Folgende Veranstaltungen gibt es vom 19. bis 30. September 2010:

Am Sonntag, 19. September 2010 ,10 Uhr, Georgs-Kapelle, Eutiner Straße, Bad Schwartau, findet ein Gottesdienst speziell für Demenzkranke und ihre Angehörigen statt.

Am Dienstag, 21. September, 11 bis 18 Uhr, informieren Mitarbeiter der Alzheimer Gesellschaft und des Pflegestützpunktes der Hansestadt Lübeck über diese Krankheit und zu den verschiedenen Entlastungsmöglichkeiten an einem Informationsstand in der Lübecker Fußgängerzone, an der Rathaustreppe.

Am Donnerstag, 23. September, 19 Uhr, findet in der Kirchenkanzlei des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg, Großer Saal, Bäckerstraße 3-5, Lübeck, ein Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema „Demenz und Fahreignung“, statt. Bei einer beginnenden Demenz können die Erkrankten anfängliche Defizite beim Autofahren oft durch Erfahrung ausgleichen. Je nach Krankheitsverlauf kann die Fahrtauglichkeit unterschiedlich lange erhalten bleiben. Doch was ist, wenn die Angehörigen feststellen, „es geht nicht mehr“, und der Erkrankte zeigt sich uneinsichtig und möchte den Schlüssel nicht aus der Hand geben? Hierüber referiert der Hamburger Dozent für Verkehrsrecht, Thomas Ciura.

Am Dienstag, 28. September 2010, 19 Uhr, bietet Petra Afonin ein Theater- und Chansonprogramm zum Thema Demenz im Theater Combinale, Hüxstraße 115, Lübeck. Unter dem Titel „Ich bin das noch“ wird dem Thema „Demenz“ die Schwere genommen, ohne die Krankheit zu verharmlosen.

Die Autorin und Darstellerin legt den Schwerpunkt nicht auf die Verluste, die die Demenz anrichtet, sondern macht auf sehr einfühlsame Weise deutlich, was vom Charakter, von der Persönlichkeit des Erkrankten, übrig bleibt.

Petra Afonin möchte mit ihrem Theaterstück, begleitet von Susanne Hinkelbein am Klavier, allen Menschen – insbesondere den pflegenden Angehörigen, aus der Seele sprechen und Mut machen, hinzuschauen, wo Leben nicht nur defizitär, sondern nach wie vor sehr lebendig ist. Der Eintritt kostet 19, ermäßigt 11 Euro.

Zum Abschluss der diesjährigen Alzheimertage referiert Silke Krüger von der Betreuungsstelle der Hansestadt Lübeck, Bereich Soziale Sicherung, über „Betreuungsrecht, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung“ am Donnerstag, 30. September, um 19 Uhr, im Otto-Passarge-Saal, Große Burgstraße 51, Lübeck. In dem Vortrag werden Fragen beantwortet, wo liegen die Unterschiede von Betreuungsrecht, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung liegen. Welche Vor- und Nachteile gibt es? Welche Form sollte jeweils gewählt werden? Welchen Inhalt müssen die Verfügungen haben? Wer kann damit beauftragt werden?

Auf diese und andere Fragen wird in dem Vortrag eingegangen, und die Referentin steht für eine anschließende Diskussion zur Verfügung. Der Eintritt ist – wie für alle Veranstaltungen (außer Theater) kostenlos.