Allianz befürchtet Rezession in der Eurozone – Gefahr des „hard landing“ in China gestiegen
Geld: Allianz zieht für Eurozone schwarz (Foto: pixelio.de/Gerd Altmann) – Wien (pte028/11.01.2012/12:45) – Die Staatsschuldenkrise bleibt nach Ansicht der Allianz Investmentbank http://www.allianzinvest.at auch 2012 ein marktrelevantes Thema. „Die Welt steht dieses Jahr vor einer Wendemarke. Solange sich im Euroraum keine nachhaltige Lösung der Staatsschuldenkrise abzeichnet, wird die Stimmungslage angespannt bleiben“, so Christian Ramberger, Geschäftsführer der Allianz Invest KAG. Die Risikoaversion bleibe aber auch 2012 weiterhin das beherrschende Thema. Die Gefahr einer Rezession in der Eurozone sei deutlich angestiegen.
USA mit positivem Wachstum
Die Risiken für die Finanzstabilität und mögliche konjunkturelle Ansteckungseffekte haben in der Eurozone deutlich zugenommen. Kämpfen die EU-Peripherie-Staaten mit rezessiven Entwicklungen, erscheinen Kernländer wie Deutschland, Niederlande und Österreich robuster. Wachsende Konjunkturrisiken, insbesondere in der Eurozone, und negative Rückkoppelungseffekte als Folge der lang anhaltenden EU-Schulden- und Vertrauenskrise werden das Sentiment weiter belasten.
Während die Allianz für den Euroraum eher schwarz sieht, ist die Bank für die USA positiver gestimmt: „In den USA hat sich die wirtschaftliche Situation stabilisiert, wir erwarten ein positives Wirtschaftswachstum auf niedrigem Niveau“, unterstreicht Ramberger. Schwellenländer zeigen eine deutliche Verlangsamung bei höherem Wachstum, wobei die Gefahr des „hard landing“ in China gestiegen ist.
Positiv hingegen ist laut Allianz der Trend einer expansiven Geldpolitik zu bewerten: „Der Leitzins der Federal Reserve steht bei Null, ein weiteres ‚Quantitative Easing‘ ist nicht ausgeschlossen“, erklärt Ramberger. Die EZB dürfte weitere Zinssenkungsschritte setzen und zumindest in begrenztem Rahmen die EU-Anleihenmärkte unterstützen, in den Schwellenländern habe der Zinssenkungszyklus begonnen.
Anleihen übergewichten
Das Makroszenario sowie die expansive Ausrichtung der Notenbanken wirken unterstützend für Anleihenmärkte. „Im derzeitigen Umfeld raten wir den Anlegern, Anleihen gegenüber Aktien überzugewichten“, erklärt Martin Bruckner, Vorstand der Allianz Investmentbank, im Gespräch mit pressetext. Auf der Anleihenseite sei der Ausblick speziell in der Eurozone jedoch sehr differenziert zu beurteilen. Emerging Markets- und Unternehmensanleihen sollen übergewichtet werden. Investmentgrade-Anleihen sind auf Grund der fundamental guten Unternehmenssituation attraktiv, während man weiterhin Unternehmensanleihen der Peripherieländer meiden sollte.
Auf der Aktienseite empfiehlt die Allianz, USA über- und Europa sowie Japan unterzugewichten, und Emerging Markets neutral zu halten. Dabei wird der Aktienmarkt weiter vom defensiven Charakter profitieren und der US-Dollar wird 2012 noch stärker tendieren. „In den USA stehen Präsidentschaftswahlen an, dies wirkte sich bisher immer positiv auf die Aktienmärkte aus“, so Ramberger abschließend.