Lübeck Lupe

Angeblicher Hausmeister konnte nicht genug kriegen

Wuerstchendieb
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Eutin (tbf) – Die Lübecker Kripo schnappte den wahrscheinlich duemmsten Wuerstchendieb Deutschlands:

Es war schon selten dumm, was sich ein Betrüger aus Lübeck in einem Pansdorfer Supermarkt leistete:

Ein seltsamer Kunde erschien am Mittwochnachmittag im Edeka-SB-Markt- Oliver Iden. Der arbeitslose Klaus W. (53) verlangte den Chef, stellte sich als Hausmeister des Sozialamts Lübeck-Moisling vor und bestellte für das Amt 37 Kisten Warsteiner und Singha-Bier, Brause und Cola sowie 12 Flaschen Sprituosen; das ganze im Wert von 500 Euro. Natürlich wollte er nicht bar bezahlen – es war ja für das Amt – sondern er wies sich mit seinem Personalausweis aus. Der war echt…Danach belud der Mann seinen dunklen Ford Escord und einen Anhänger und brauste davon. Zum Glück hatten sich die Angestellten die persönlichen Daten und die Autonummer notiert.
Auf Nachfrage beim Sozialamt Lübeck erfuhr Oliver Iden, dass der „saubere Kunde“ nicht als Hausmeister beim Amt angestellt ist, also auch nicht im behördlichen Auftrag die große Menge an Getränken gekauft hatte.
Einen Tag später meldete sich der neu gewonnene Kunde beim SB-Markt, diesmal telefonisch. Voll des Lobes über den guten Service wollte er gleich eine weitere „amtliche Bestellung“ aufgeben. Diesmal sollten es 150 Würstchen, 5 Salamis, 5 ganze Burgunderschinken, mehrere Seiten Kassler, Filets und auch eine Wurstplatte für 50 Personen, insgesamt 70 Kilogramm, sein.
Oliver Iden, der auch Mitinhaber der Werbeagentur Montana Media & Marketing ist: „Wir gingen zum Schein auf das Geschäft ein, alarmierten aber die Polizei. Wir verabredeten ein Treffen mit dem „guten Kunden“ um 17 Uhr und sagten ihm, dann ist alles fertig und eingepackt. Doch da war schon die Kripo da und es kam zum Zusammentreffen zwischen der unechten und den echten Amtspersonen.“
Die Kripo hatte sich auf dem Parkplatz versteckt, liess zuerst den Betrüger mit seinem Auto auf den Hof fahren und schloss dann das Tor – die Falle war zugeschnappt.
Die Beamten gingen auf den Betrüger zu: „Kripo Lübeck, sind sie Herr W.? Der Betrüger verdutzt „ja“. Sie sind vorläufig festgenommen, machen sie einmal den Kofferraum auf!“

Bei der Personalienüberprüfung stellte sich dann heraus, dass der 53jährige Mann im Lübecker Stadtteil Moisling wohnt. Er hatte sich beim ersten Einkauf mit seinen korrekten Personalien ausgewiesen.

Die Kripo: „Auf Befragen gab der Mann an, dass er die Getränke bereits verkauft hatte. Und weil es beim ersten Mal so gut geklappt hatte, wollte er es gleich noch mal versuchen“ – dumm gelaufen!