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Arktische Nächte in Europa Wenn der Diesel einfriert Viele Wintersportler laut ADAC in den Urlaubsorten liegen geblieben

München (ots) – Derzeit erreichen den ADAC Hunderte von Hilferufen aus den Wintersportgebieten, weil Dieselautos nicht mehr anspringen oder nach kurzer den Geist aufgeben. Der Grund: Wenn das Auto bei Temperaturen von bis zu minus 35 Grad draußen geparkt wird, kann auch Winterdiesel der arktischen Kälte nicht mehr standhalten.

– Stichwort Winterdiesel: Der Gesetzgeber schreibt für
Dieselkraftstoffe eine Filtrierbarkeit bis minus 20 Grad
zwischen dem 16. November und dem 29. Februar vor.
Sicherheitshalber verkaufen Tankstellen im Winter üblicherweise
Kraftstoff, der bis minus 22 Grad Celsius funktioniert. Der ADAC
rät, das Fahrzeug bei niedrigeren Temperaturen – nach
Möglichkeit – in einer Garage oder zumindest windgeschützt
abzustellen.

– Verstopfter Filter: Wenn ein Diesel bei Temperaturen unter minus
22 Grad mit verstopftem Filter nicht mehr weiterfährt, ist eine
Pannenhilfe an Ort und Stelle kaum möglich. Das gesamte
Kraftstoffsystem muss so weit erwärmt werden, dass sich alle
Paraffinkristalle wieder auflösen. Dafür genügt das Abstellen in
einer beheizten Garage oder Werkstatt. Die Einwirkung von
stärkeren Wärmequellen ist nicht nötig und aus Gründen des
Brandschutzes nicht zu empfehlen. Neben dem Aufwärmen ist meist
der Austausch des Kraftstofffilters notwendig.

– Benzinbeimischung: Allgemein gilt bei den Common-Rail- und
Pumpe-Düse-Triebwerken, die etwa seit dem Jahr 2000 auf dem
Markt sind, dass keinesfalls Benzin dem Dieselkraftstoff
beigemengt werden darf. Wer sich nicht daran hält, riskiert
schwere Schäden am gesamten Einspritzsystem einschließlich
Hochdruckpumpe, Injektoren, Kraftstoffleitungen und Tank. Im
Zweifelsfall immer in der Bedienungsanleitung unter
Fahr-/Winterbetrieb nachlesen.

Der ADAC fordert, dass Fahrzeuge ab Werk so ausgerüstet sein müssen, dass sie mit normgerechten Kraftstoffen auch bei niedrigsten Temperaturen (mindestens minus 25 Grad Celsius) betriebsbereit bleiben. Das kann beispielsweise mit einer leistungsfähigen Filterheizung problemlos erreicht werden. Außerdem müssen die Mineralölhersteller auch in ganz Deutschland Dieselqualitäten anbieten, die eine Verwendungsfähigkeit in Fahrzeugen ohne Filterheizung bis mindestens minus 25 Grad Celsius sicherstellen. In Österreich und skandinavischen Ländern sind derartige Qualitäten bereits handelsüblich.