Auf dem Weg zu einem Ethos der Mitgeschöpflichkeit

Nordelbische Kirche legt Schrift zum verantwortlichen Umgang mit Tieren vor
Kiel (nr). Die Kirchenleitung der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche setzt erneut Impulse in der Diskussion über angemessene und tiergerechte Lebensbedingungen der Kreatur als Mitgeschöpf der Menschen.
Mit einer jetzt vorgelegten Schrift unter dem Titel „Zum verantwortlichen Umgang mit Tieren – Auf dem Weg zu einem Ethos der Mitgeschöpflichkeit“ will das Gremium den existierenden Konflikt zwischen Tierschutz und Nutztierhaltung durch einen konstruktiven Diskurs voranbringen…In dem Vorwort des Vorsitzenden der Kirchenleitung, Bischof Dr. Hans Christian Knuth heißt es: „Zum einen wird mit dem Papier ein wichtiger theologischer Diskurs um die Bedeutung der Beziehung zwischen Mensch und Tier in unserem Glauben fortgesetzt. Zum anderen soll es das Streben der Christinnen und Christen verdeutlichen, unermüdlich und in jeder Hinsicht dem Leben Raum zu geben, auch in der Beziehung zu den Tieren.“ Dabei helfe uns das Wissen um Vergebung für unsere Unzulänglichkeit, die Spannung zwischen dem tiergerecht Wünschenswerten und dem ökonomisch derzeit Möglichen zu ertragen.
Die Schrift gibt das Ergebnis einer durch die Kirchenleitung berufenen Konsultationsgruppe wieder, die sich aus Experten verschiedener gesellschaftlicher Gruppen zusammensetzte. Darunter fanden sich ein Landwirt sowie weitere sachverständige Fachleute aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen.
Neben einer grundlegenden theologischen Erörterung benennt die Stellungnahme Einzelthemen, die im Rahmen der Gesamtdiskussion von besonderer Bedeutung sind. Dazu gehören unter anderem Themen wie Tiergerechtigkeit und Tierhaltung, Tiertransporte, Schlachtung und Jagd.
Die Schrift möchte zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen zur Kommunikation anregen und will nicht konfrontieren. Sie ist in diesem Sinne ein Beitrag zu der von dem Ökumenischen Rat der Kirchen ausgerufenen „Dekade zur Überwindung der Gewalt“. In der Veröffentlichung finden sich auch Stellungnahmen von Fachverbänden wie dem Bauernverband, der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, der Aktion Kirche und Tiere e.V. und anderen, die sich bereits konstruktiv zu der Stellungnahme geäußert haben.
Die Kirchenleitung möchte damit zu einer engagierten Diskussion dieses so wichtigen Themas beitragen. Dadurch sollte es gelingen, eine hilfreiche Beziehung zwischen ökonomischen Sachzwängen und schöpfungstheologischen Aussagen zu ermöglichen. So werde das Zusammenleben von Mensch und Tier im Sinne der Mitgeschöpflichkeit gefördert.









