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Aufruf zur Demonstration für ein Bleiberecht von Familie Hakobjan in Bad Segeberg

 

Beigefügt ein Aufruf zur Beteiligung an einer Demonstration für die armenische Familie Hakopjan am Donnerstag, den 13.2.2014 um 15°° Uhr , die seit vielen Jahren gut integriert im Kreis Segeberg lebt, und die nun von der Ausländerbehörde des Kreises nach Armenien abgeschoben werden soll.

Ein erster Abschiebungsversuch bei dem die Familie zu nachtschlafender Zeit vom Vertreter der Ausländerbehörde in Polizeibegleitung aus den Betten gerissen wurde, musste quasi auf der Gangway ins Flugzeug abgebrochen werden, weil das Verwaltungsgericht in Schleswig intervenierte.

Die Demonstration findet in Bad Segeberg statt, startet auf dem Parkplatz der Firma Möbel-Kraft  (http://www.moebel-kraft.de/standorte/bad-segeberg/) und soll zum
Kreishaus (Hamburger Str. 30) führen.

 

Hintergrund:

Die in der Gemeinde Nahe im Kreis Segeberg seit Jahren beheimatete und gut integrierte Familie Hakopjan aus Armenien ist formal ausreisepflichtig. Doch die Familie lebt seit 13 Jahren in Deutschland (davon 7 Jahre in Itzstedt und seit 5 Jahren in Nahe). Alle drei Söhne wurden in Deutschland geboren. Das jüngste Kind, Roman besucht hier in
Nahe die 1. Klasse und die beiden älteren Jungs Karen (Klasse 5) und Erik (Klasse 6) besuchen das Lise-Meintner Gymnasium in Norderstedt.

Der Vater war bis vor vier Jahren als Koch in Itzstedt berufstätig. Nach Auskunft des Kommunalpolitikers Marc-André Ehlers, SPD, wurde ihm quasi von heute auf morgen die Arbeitserlaubnis entzogen. Deshalb sei er derzeit ohne Beschäftigung. Der Eigentümer der Gastronomie würde den Vater sehr gern wieder als Koch einstellen. Das Duldungsrecht der Familie wurde seither monatlich verlängert. Alle drei Kinder werden von den Eltern intensiv gefördert, um eine gute Schulbildung zu erhalten. Die Kinder
sind im Sportverein aktiv und einem Sohn wird sogar der Musikunterricht ermöglicht. Die MitschülerInnen der Kinder sind über die Absicht der Behörden empört. Nach Ansicht der UnterstützerInnen in Nahe und Bad Segeberg handelt es sich im Fall der Familie Hakopjan um eine Integrationsgeschichte mit Vorbildfunktion. Alle drei Kinder können nicht in Armenisch kommunizieren – eine Abschiebung in ein Land, dessen Sprache die Betroffenen nicht beherrschen, ist aus Sicht des
Kommunalpolitikers Ehlers sehr unmenschlich.

Am Freitag, den 31.1.2014, stand die Ausländerbehörde mit wohl 15 Polizisten zu üblicherweise nachtschlafender Zeit (5.30 Uhr) vor der Tür und hat die Familie zum Hamburger Flughafen verfrachtet um sie von dort abzuschieben. Dabei wurden die schlafenden Kinder von der Polizei aus den Betten geholt. 20 Minuten vor Abflug der Maschine wurde die Abschiebeverfügung dank der Intervention des Verwaltungsgerichts ausgesetzt und die Abschiebung abgebrochen. Der Fall ist der Härtefallkommission im Innenministerium von Schleswig-Holstein mit dem Ziel einer ministeriellen Entscheidung für ein Bleiberecht der Familie vorgelegt worden. Eine Entscheidung steht aus. Für die Familie Hakopjan ist Deutschland ihre Heimat und die Familie ist ein Musterbeispiel dafür, wie Integration laufen sollte.

Mehr Informationen gibt es bei derInitiative gegen die Abschiebung von Familie Hakobjan: gegenabschiebunghakopjan@gmail.com