Bedeutende Förderung der Lübeck 1500-Ausstellung durch Ernst von Siemens Kunststiftung Montag, 27. April 2015, 11 Uhr St. Annen-Museum / Museumsquartier, Lübeck
Die Lübecker Museen bereiten sich auf die größte und bedeutendste Ausstellung der vergangenen Jahre vor: Am 20. September startet im Museumsquartier Lübeck 1500. Kunstmetropole im Ostseeraum. Die Schau ist der Höhepunkt des Jubiläumsjahres „500 Jahre Kloster – 100 Jahre Museum“ und beschäftigt sich mit Kunst und Kultur des späten Mittelalters. Zu sehen sind spektakuläre Exponate aus ganz Europa. Die Ernst von Siemens Kunststiftung, München, unterstützt diese Ausstellung mit einer namhaften Summe. Der symbolische Förderungsbeginn fand heute im Rahmen eines Pressetermins in Anwesenheit von Kultursenatorin Kathrin Weiher und Vertretern der Ernst von Siemens Kunststiftung im Remter des St. Annen-Museums statt.
„Lübeck 1500 ist eine einmalige und nicht wiederkehrende Chance, die Schätze des St. Annen Museums in neuem und internationalem Kontext zu präsentieren. Die Kunst der bedeutenden Handelsmetropole wird neu erschlossen, wertvolle Exponate restauriert und konserviert und wieder weit über Lübeck hinaus bekannt gemacht. Die Förderung der Ernst vom Siemens Kunststiftung, die Mittel der Siemens AG inkludiert, unterstützt eine
Jahrhundertausstellung!“ freut sich Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung.
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Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der Lübecker Museen, betonte: „Ich danke der Ernst von Siemens Kunststiftung für die großherzige Förderung der Ausstellung. Wir sehen darin eine große Wertschätzung der Sammlung des St. Annen-Museums und nehmen dies als Ansporn dafür, diese Schätze noch mehr Menschen als bisher nahe zu bringen.“
Das in den Jahren 1502 bis 1515 zur Unterbringung der unverheirateten Töchter Lübecker Kaufleute errichtete St. Annen-Kloster beherbergt seit 1915 eines der schönsten Museen Deutschlands. Nirgendwo sonst besticht ein derart harmonischer Zusammenklang von Gebäude und Exponaten, von spätgotischer Klosterarchitektur und sakraler Kunst wie hier im nahezu unversehrten Erdgeschoss. Es präsentiert einen einzigartigen Überblick über die Kunst des Mittelalters in Lübeck vom 13. bis zur ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Die große Schau Lübeck 1500 versammelt insgesamt etwa 100 hochkarätige Werke. Rund die Hälfte davon stammt aus der Sammlung des St. Annen-Museum und dient als Grundlage der Ausstellung. Bei 15 Stücken sind noch erhebliche restauratorische und konservatorische Arbeiten notwendig, bevor sie den Weg in die Ausstellung finden. Die Restaurierung zahlreicher Exponate erfolgt im Rahmen des Programms „Kunst auf Lager“, dem die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Kulturstiftung der Länder eng verbunden sind.
Restaurierungsbedürftige, lange nicht gezeigte Bestände werden so wieder für die Öffentlichkeit sichtbar. Notwendig sind insbesondere Festigungsarbeiten an Malerei und Fassung der Skulpturen.
In den kommenden Monaten haben Besucher des Museums Gelegenheit, der Restauratorin Emily Schwedersky über die Schulter zu schauen und die hochinteressante, anspruchsvolle Arbeit zu verfolgen. Die Schaurestaurierungen finden in den Räumen des St. Annen-Museums, im Remter und in der Sakristei, statt. Bis Mitte September müssen die Exponate fertig gestellt sein.
„Die Jubiläumsausstellung des St. Annen-Museums, Lübeck 1500. Kunstmetropole imOstseeraum, demonstriert die internationale Bedeutung der mittelalterlichen Sammlungsbestände des St. Annen-Museums. Dies wird durch die Gegenüberstellung mit einer Vielzahl von Ausleihen aus dem gesamten Ostseeraum verdeutlicht. Die damit verbundenen Arbeiten lassen sich nur durch die großzügige Unterstützung der Ernst von
Siemens Kunststiftung bewältigen, die wir auch im Sinne einer nachhaltigen Pflege der Schätze verstehen“, hob Dr. Jan Richter, Kurator der Ausstellung, hervor.
Lübeck bot im ausgehenden Mittelalter einer Vielzahl von Künstlern ideale Arbeitsbedingungen. Von hier aus verbreiteten Bildschnitzer, Maler, Goldschmiede und Buchdrucker ihre Werke über ganz Nordeuropa. Keine der großen nordischen und baltischen Sammlungen hat je eine Ausstellung durchgeführt, die die Bedeutung Lübecks als mittelalterliche Kunstmetropole für den nordischen Raum thematisiert.
Bis zum 10. Januar 2016 zeigt die Ausstellung Exponate, die erstmals in Lübeck zusammengeführt werden. Hierzu zählen spektakuläre Kunstwerke, darunter ein Altaraufsatz von Bernt Notke aus Kopenhagen sowie drei bisher nie zusammen ausgestellte St. Jürgen Reliquiare, aber auch süddeutsche Werke von Veit Stoß und Tilmann Riemenschneider, die vorbildhaft für Lübecker Künstler waren. Hochkarätige Leihgaben kommen unter anderem aus dem Bodemuseum in Berlin, dem British Museum und der National Gallery in London, der Pinacoteca di Brera in Mailand und dem Nationalmuseum in Kopenhagen.
Neben der Ernst von Siemens Kunststiftung wird die Ausstellung Lübeck 1500. Kunstmetropole im Ostseeraum gefördert von der Possehl-Stiftung, der Kulturstiftung der Länder, dem Ministerium für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein, der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck, dem Bündnis KUNST AUF LAGER, der Universität Hamburg, dem Deutschen Verband für Frau und Kultur e.V. Gruppe Lübeck, dem Verein der Freunde der Museen für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck e.V., der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie der Reinhold-Jarchow-Stiftung.
Weitere Informationen zur Ausstellung unter //www.luebeck1500.de
die Liste der Exponate: 1500 Restaurierungen _EvS