Politik & Wirtschaft

Biotechnologie der FH Lübeck erhält neues Zuhause

Am 20.Januar bekamen die Wissenschaftler um den Leiter des Centrums Industrielle Biotechnologie (CIB), Prof. Dr. Uwe Englisch, den Schlüssel für ihr neues Zuhause überreicht. Damit erhält auch die interdisziplinäre und angewandte Forschung um die Naturstoffchemie und Biotechnologie an der Fachhochschule ein zentrales Forschungsgebäude.

Der Auftakt zur Einweihung mit der Übergabe des symbolischen Schlüssels durch Wissenschafts-Staatssekretärin Dr. Cordelia Andfreßen und Hans-Adolf Bilzhause, Geschäftsführer Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH). Die GMSH hatte die offizielle Bauleitung beim CIB und konnte das Gebäude noch im vergangenen Jahr formal übergeben.

Nach den Worten von Andreßen soll gerade kleinen- und mittelständischen Unternehmen mit dem neuen Zentrum der Nutzen und die Anwendbarkeit neuer Technologien und Verfahren verdeutlicht werden. „“Das neue Zentrum wird in Zukunft als wichtiger Ansprech- und Kooperationspartner für mehrere Bereiche der Wirtschaft in Schleswig-Holstein zur Verfügung stehen““, so Andreßen. „“Deshalb haben wir als Anschubfinanzierung seiner Startphase bis Ende 2012 rund 1,7 Millionen Euro beigesteuert.“Die Förderung kommt aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft mit EFRE- Mitteln.

„“Das Raumkonzept des neuen Biotechnikums wurde auf die speziellen Bedürfnisse der Wissenschaft abgestimmt, um den Forscherinnen und Forschern der Fachhochschule Lübeck beste Voraussetzungen für ganz neue Forschungsgebiete bieten zu können““, sagte Bilzhause. Mit dem Bau eines „Biotechnikums“ wurde erstmals durch die besondere Raumplanung (über 6 Meter Deckenhöhe) die Möglichkeit geschaffen, Forschung und Entwicklung im Technikumsmaßstab (z.B. 500 l Fermenter) zu betreiben, so dass technische und ökonomische Kennzahlen generiert werden können. Diese sind von besonderem Interesse für die Industrie-Partner.

„“Der Neubau führt die an der Fachhochschule Lübeck existierenden interdisziplinären Aktivitäten im Bereich der „Industriellen Biotechnologie“ zusammen und bündelt sie““, so Professor Englisch. Und weiter sagte er: „“Die Zusammenarbeit beruht auf dem gemeinsamen Interesse der beteiligten Arbeitsgruppen an Themen der angewandten biotechnologischen Forschung. So laufen aktuelle Forschungsprojekte in den Bereichen Enzymtechnologie, Biopolymere (Polysaccharide) und Naturstoffchemie. Potentielle Anwendungsgebiete der Forschungsergebnisse liegen in der Biomedizintechnik und der Lebensmitteltechnik““.

Ein entscheidender neuer Ansatz des Zentrums ist die Einrichtung von gemischten „Projektteams“ aus Industrie und Hochschule einschließlich der verstärkten gemeinsamen Nutzung der Infrastruktur im neuen Biotechnikum (Labore, Spezialgeräte). Für eine effiziente Zusammenarbeit sind „Projektteams“ und kurze Wege zwischen Industriepartner und Hochschule von großer Bedeutung.
Daten zum Neubau

Der Baubeginn mit der offiziellen Grundsteinlegung erfolgte am 30. April 2010. Nach 19 monatiger Bauzeit konnte das Gebäude am 29.11.2011 formal übergeben werden. Am 20.1.2012 ist die offizielle Einweihung. Die Gesamtbaukosten (ohne Ausstattung) betragen 4,85 Mio. Euro. 3,9 Mio. € davon wurden aus dem Konjunkturpaket II mit 75%iger Beteiligung des Bundes finanziert, die restliche Million hat das Land – über seinen Anteil am KP II hinaus – direkt finanziert.
Die Ausstattung des Gebäudes mit wissenschaftlichen Geräten, die entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der CIB-Forschung sind, wurde von der Possehl-Stiftung mit 1.000.000 Euro gefördert.

Im CIB stehen dem Team um Professor Englisch dann circa 835 Quadratmeter Hauptnutzfläche zur Verfügung, aufgeteilt auf 8 Laboratorien mit circa 500 Quadratmeter Laborfläche, 11 Büroräume mit circa 200 Quadratmeter sowie Seminar- und Besprechungsräume mit circa 100 Quadratmeter.
Zukunftsprogramm Wirtschaft

Zukunftsprogramm Wirtschaft

In das Zukunftsprogramm Wirtschaft fließen im Zeitraum 2007 – 2013 rund 704 Millionen Euro für die wirtschafts- und regionalpolitische Förderung in Schleswig-Holstein, davon rund 374 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), rund 208 Millionen Euro aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sowie ergänzenden Landesmitteln in Höhe von rund 122 Millionen Euro.