Bischof Magaard: „Seemannsmission bietet menschliche Heimat auf Zeit“
„Das Leuchtfeuer des Holtenauer Leuchtturms brennt täglich und gibt Orientierung. Und ebenso meint der Apostel Paulus, dass wir uns an dem orientieren sollen, der gesagt hat: ‚Ich bin das Licht der Welt‘“ Das erklärte Bischof Gothart Magaard (Sprengel Schleswig und Holstein) am 24. Juni 2015 bei einer Andacht unter dem Leuchtturm in Kiel-Holtenau. Die Deutsche Seemannsmission Kiel hatte im Rahmen der Kieler Woche zu dem maritimen Gottesdienst an der Kieler Förde eingeladen.
Während im Hintergrund die Schiffe vorbeizogen, machte Bischof Gothart Magaard deutlich, wie hoch die Verantwortung all derer ist, die auf dem Wasser unterwegs sind, wie gefährlich die Ausübung der Berufe auf den Schiffen – Tag für Tag. Es sei wichtig, den Dank für die ungeheure Fülle von Leben, von Vielfalt und Reichtum, die das Meer schenke, vor Gott zu bringen. „Aber auch die Sorge um die Menschen auf den Schiffen und die Sorge „über die Umweltzerstörung, die auch vor dem Meer nicht Halt macht, und unseren Schmerz und unsere Trauer um diejenigen, die ihr Leben auf See lassen mussten“.
Wie das Licht des Leuchtturms die Schiffe sicher in den Kanal leitet, „so erleuchtet Christus unser Leben. Er kann uns in den Stürmen des Lebens ebenso Orientierung geben wie in ruhigen Zeiten“, so Magaard.
Der Bischof würdigte die Arbeit der Seemannsmission: „Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten vielen Seeleuten, die durch Schleswig-Holstein gewissermaßen hindurchgeweht werden oder hier ständig tätig sind, ganz wichtige Unterstützung und eine menschliche Heimat auf Zeit.“ Es brauche solche „Kümmerer“, denn sie seien es, die die Welt und das Leben in Gang halten, weil sie der Kälte und Finsternis die Stirn böten. „Ich bin sicher: Wenn es noch mehr von Glauben, Hoffnung und Liebe geprägte ‚Kümmerer‘ in unserer Welt gäbe, dann sähe diese sicher deutlich anders aus als heute!“ Und weiter: „Sie alle spiegeln etwas wider von dem Licht, das in der Finsternis scheint. Mit Ihrer Hilfe, mit Ihrem Engagement, mit Ihrem Einsatz bringen Sie etwas von diesem Licht ins Dunkel.“