BKA: Das Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Flensburg teilen mit: Zerschlagung einer international agierenden Rauschgiftbande
Wiesbaden (ots) – Rekordsicherstellung von 1,1 Tonnen Kokain im Wert von 42 Millionen Euro in der Karibik
Das Bundeskriminalamt (BKA) ermittelt seit September 2009 im Auftrag der Staatsanwaltschaft Flensburg und in enger Abstimmung mit französischen und spanischen Ermittlungsbehörden gegen eine multinationale Tätergruppe. Es bestand der Verdacht, dass die Gruppierung große Mengen Kokain mit einer Segelyacht aus der Karibik nach Europa schmuggelt.
Nachdem im letzten Jahr bereits ein Transportversuch gescheitert war, legten zwei Tatverdächtige am 27.06.2011 mit einer Segelyacht von der Karibikinsel Grenada ab und ankerten in der Nacht zum 29.06.2011 vor der Isla Blanquilla/Venezuela. Am 30.06.2011 bewegte sich die Segelyacht in Richtung der Insel St. Maarten/Karibik, vor
deren Küste das Schiff am 02.07.2011 um 03.00 Uhr (karibischer Zeit) vom französischen Zoll aufgebracht wurde. Die beiden deutschen Besatzungsmitglieder wurden festgenommen.
Bei der Durchsuchung der 13m langen Segelyacht wurden 1.127 kg Kokain im Wert von 42 Millionen Euro sichergestellt. Das Kokain war professionell hinter vertarnten Wandverkleidungen versteckt.
Bei anschließenden Durchsuchungsmaßnahmen auf Wyk/Föhr, in Hamburg, Getelo/Niedersachsen und Duisburg sowie flankierend durchgeführter Finanzermittlungen wurden bisher 400.000 Euro Bargeld, ca. 900.000 Euro an Vermögenswerten, zahlreiche Unterlagen und elektronische Speichermedien sichergestellt.
Die Ermittlungen haben weiterhin dazu geführt, dass heute ein niederländischer Tatverdächtiger in Alicante/Spanien und ein südafrikanischer Tatverdächtiger in der Karibik festgenommen werden konnten. Bei dem Südafrikaner handelt es sich um den Skipper, der die mit Kokain beladene Segelyacht aus der Karibik über den Atlantik nach Europa führen sollte.
Der Fall bestätigt die Einschätzung der deutschen Ermittlungsbehörden, wonach über die Drehscheibe „Karibik“ große
Mengen an Kokain mittels Hochseeyachten nach Europa verbracht werden. Die Transitzone zwischen südamerikanischen Produktions- und europäischen Abnehmerländern stellt für die Bekämpfung des Kokainhandels eine besondere Herausforderung dar, der nur durch eine intensive internationale Zusammenarbeit auf polizeilicher Ebene begegnet werden kann. Die aktuelle Rekordsicherstellung war nur durch die beispielhafte und reibungslose Kooperation zwischen dem
Bundeskriminalamt, der Staatsanwaltschaft Flensburg und den französischen und spanischen Behörden möglich.