Broschüren-Aktion im Landeskirchenamt der Nordkirche gestartet
Die Gleichstellungs- und Genderstelle der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hat heute (25. November) aufklärende Broschüren zum internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kieler Landeskirchenamt verteilt. Die komplett überarbeitete Broschüre „frei leben – ohne gewalt“ der Frauenrechtorganisation terres des femmes ist erstmals 2001 zur Einführung der Fahnenaktion „frei leben – ohne gewalt“ erschienen. Die nunmehr ins zwölfte Jahr gehende jährliche Fahnenaktion von terres des femmes ist eine Aktion, bei der sich Menschen in Europa solidarisch für das Ziel einsetzen, Mädchen und Frauen ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Der jährliche Gedenk- und Aktionstag am 25. November geht zurück auf die Entführung, Vergewaltigung und Folterung der drei Schwestern Mirabal und ihre Ermordung im Jahr 1960. Ihre Untergrundaktivitäten gegen die brutale Trujillo-Diktatur in der Dominikanischen Republik waren ihnen zum Verhängnis geworden. Seit 1981 organisieren Menschenrechtsorganisationen am Aktionstag Veranstaltungen. Die Gender- und Gleichstellungsbeauftrage der Nordkirche, Stephanie Meins, erklärt: „Ziel ist die Stärkung von Frauenrechten. Themen wie Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch, Sextourismus, Vergewaltigung, Beschneidung von Frauen, häusliche Gewalt, Zwangsheirat, vorgeburtliche Geschlechtsselektion oder weibliche Armut werden in den Fokus der Öffentlichkeit gestellt.“ Außerdem würden Programme unterstützt, die sich ausdrücklich für eine Gleichstellung von Frauen gegenüber Männern einsetzten, etwa im Bereich Erbrecht, Bildung, Privateigentum, bei aktiven und passiven Wahlrecht, Kreditwürdigkeit, Rechtsfähigkeit sowie das Sichtbarmachen von unbezahlter Arbeit.
Jährlich fliehen alleine in Deutschland mehr als 40.000 Frauen mit ihren Kindern in Frauenhäuser. In Europa haben zwischen 12 und 15 Prozent aller Frauen über 16 bereits in einer gewalttätigen Beziehung gelebt.
Im März 2013 startete das neue bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Rufnummer 08000-116016. Betroffene Frauen können sich hier an Beraterinnen wenden und über Hilfeeinrichtungen an ihrem Heimatort informieren.
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