Chaotische Energieabrechnungen bei E.ON-Hanse
Immer wieder fragen Verbraucher die Verbraucherzentrale um Hilfe, weil
sie die Abrechnungen ihrer Energieversorger nicht nachvollziehen können.
So gibt es in letzter Zeit vermehrt Anfragen zu Energierechnungen der
E.ON-Hanse trotz der Verpflichtung, dass die Rechnungsstellung allge-
meinverständlich und transparent sein soll. Hier einige Fälle aus der Beratung:
In einem Fall wurde ein völlig falscher Zählerstand aufgeführt, der
berichtigt wurde. Das vorhandene Guthaben wurde dann aber
mehrfach mit anderen Guthaben addiert, teilweise ausgezahlt und
schließlich doch verrechnet. Dies geschah so oft und mit so unter-
schiedlichen Hinweisen, dass es für die Verbraucherin nicht mehr
nachvollziehbar war, was ihr aus welchem Grund berechnet wurde.
Bei einem anderen Verbraucher wurde die Rechnung korrigiert und
plötzlich tauchten Tarife auf, von denen vorher noch nie die Rede
war. Ein Bonus wurde nicht mehr gewährt und die Berechnung der
neuen Abschlagszahlungen war völlig unverständlich.
Ein weiterer Verbraucher zahlte monatlich zunächst einen Abschlag
von 95,-€ an E.ON-Hanse. Nach seiner Jahresrechnung verlangte
der Energieversorger plötzlich eine Vorauszahlung von ca. 900,- €
pro Monat. Der Kunde weigerte sich, diesen offensichtlich zu hohen
Betrag zu zahlen und bat um Klärung der Angelegenheit.
„Ohne jede Rechtsgrundlage droht E.ON-Hanse ihm nun, den
Strom abzustellen. Nach unserer Meinung besteht damit der Ver-
dacht auf versuchte Nötigung, was wir schon in der Vergangenheit
bei diesem Energieversorger beobachtet haben“, so Julia Buch-
weitz, Rechtsreferentin der Verbraucherzentrale Schleswig-
Holstein.
Gibt es Probleme mit dem Energieversorger bietet die Verbraucherzentrale
nach telefonischer Anmeldung fachkundige Beratungen an und hilft dabei,
Rechnungen zu verstehen, zu beanstanden und das weitere Vorgehen zu
besprechen.