Lübeck Lupe

(ddp-nrd). In norddeutschen Diskotheken werden nach NDR-Recherchen ausländerfeindliche Einlasskontrollen praktiziert.

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Demnach würde Einlasskräfte besonders jungen Männern mit fremdländischen Namen im Personalausweis den Zutritt zu den Diskotheken verweigern. Besonders hätten es die Kontrolleure auf Personen mit türkisch, kurdisch, arabisch und slawische klingenden Namen abgesehen.

Reporter von NRD Info hatten stichprobenartig die Einlasspraktiken bei mehreren Diskobetreibern untersucht. Nach ihrer Recherche werden vor allem in Niedersachsen und Schleswig-Holstein Männer mit fremdartig klingenden Namen ausgegrenzt. Als besonders krasses Beispiel habe sich demnach die Großraumdisko A1 in Lübeck erwiesen. Ein Türsteher habe die Praktiken mit dem angeblich „ungepflegtem Benehmen“ südländischer Gäste begründet.

Schleswig-Holsteins Jugendministerin Gitta Trauernicht (SPD) bezeichnete das Verhalten der Diskobetreiber als „empörenden Rassismus gegenüber jungen Menschen“. Zugleich forderte sie ein klares Vorgehen gegen die betreffenden Veranstalter. Sie hoffe, dass es ein Stück weit Solidarität unter den jungen Leuten geben werde, indem sie diese Diskotheken meiden würden.