Rezensionen

Der Schlepper in Zeiten des Krieges

Das Quartalsmagazin für Migration und Flüchtlingssolidarität in Schleswig-Holstein – Der Schlepper – erscheint seit 1997.
Das Heft Nr. 75/76 wartet auf mit Zwischenbilanzen zur nationalen und Landesflüchtlingspolitik von Andrea Kothen, Stefan Studt, Margret Best, Hendrik Cremer und Martin Link. Mit besorgten Wortmeldungen zum Rassismus, zu Islamphobie und Kriminalisierung solidarischen Handelns von Philip Jessen, Kim Lisa Becker und Stefan Buchen. Und nicht zuletzt mit Lageberichten zur prekären Situation u.a. in Afghanistan, Jemen und Palästina von Matin Baraki, Reinhard Erös, Naomi Kosmehl und Riad Othman.

Der Schlepper möchte mit Hintergrundanalysen und Informationen einen Beitrag zur Versachlichung der politischen Asyldebatte leisten. Der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein nimmt mit dieser Ausgabe seines Quartalsmagazins einmal mehr Stellung gegen Relativierungen grundrechtlicher Standards, für den Anspruch auf Gewährung des vollständigen Asylrechts aller Verfolgter und für eine integrationsorientierte Aufnahme aller Flüchtlinge.

Thema der Beiträge von Nora Lassahn und Astrid Willer in diesem Heft ist darüber hinaus, wie effektiv das Heimischwerden von Zuwandernden mit und ohne Fluchtmigrationshintergrund vonstattengehen kann – wenn die Einwanderungsgesellschaft  ihnen mit Förderangeboten nur ein Stück weit entgegenkommt.

Das Magazin erscheint in Zeiten des Krieges. „Dass der Regen von unten nach aufwärts fließe, versuchen seit Wochen diejenigen Glauben zu machen, die das Völkerrecht für nur relativ, Militärinterventionen für humanitär gerechtfertigt und den Waffengang gegen den Terror als begrenzbar propagieren“, kritisiert Martin Link, Geschäftsführer beim Flüchtlingsrat, die Entsendung von Bundeswehrsoldaten und Soldatinnen in den Krieg nach Syrien. Grundsätzliche Zweifel zu dieser Politikstrategie äußert u.a. Lukas Schmitt in seinem Beitrag . Denn mehr Waffengewalt – anstatt konsequentem politischen und diplomatischen Engagements – seien schon immer Gründe für mehr denn weniger Not und Flucht gewesen.

Bezug: Printexemplare der Ausgabe Der Schlepper Nr. 75/76 können ab sofort – ggf. auch mehrzählig zum Weiterverteilen – in der Geschäftsstelle des Flüchtlingsrates Schleswig-Holstein angefordert werden: T. 0431-735 000, office@frsh.de.

Das gesamte Heft online und auch Aboformulare für den regelmäßigen Gratisbezug gibt es hier: www.frsh.de/schlepper
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