Der Bahnübergang oder die unendliche Geschichte

Text: Astrid Stadthaus-Panissié – Foto: Jutta Scheicht
In regelmäßigen Abständen bereise ich meinen Wahlkreis „St. Jürgen – Rothebeck“ mit dem Rad. Eine freundliche Wohngegend mit gepflegten Vorgärten, geeignet für Familien mit Kindern. So könnte man meinen, führte nicht auch der Weg in die Rosa-Luxemburg-Straße und von dort zum einstweiligen Ende der Welt. Der nunmehr seit vier Jahren gesperrte Bahnübergang und die zusätzlichen Barrikaden vermitteln den Eindruck von Trostlosigkeit… Ein verbeultes Andreas-Kreuz, Farbschmierereien und herumliegender Müll setzen Zeichen der Verwahrlosung. Ein ca. 20 Meter langer Trampelpfad lässt auf regelmäßige Nutzung schließen und die Vermutung zu, dass dort, wo der Stacheldraht aufhört, eine Gleisquerung stattfindet, denn auf der anderen Gleisseite setzt sich der Pfad fort.
Ein unhaltbarer Zustand, Gefahrenzone und Quelle größten Unmutes von Seiten der Anwohner. In der ersten Jahreshälfte gab es einen Hoffnungsschimmer. Die Rede war von einem „Eisenbahnkreuzungsvertrag“ zwischen der Hansestadt Lübeck und der Bahn AG. Angestrebt wurde eine „Paketlösung“, in der nun endlich auch die Herstellung der Gleisquerung im Bereich Rosa-Luxemburg-Straße vertraglich geregelt werden sollte.
Eine zwischen der Hansestadt Lübeck und der DB-Netz AG (Kiel) fachlich und rechtlich abgestimmte – und vom Bürgermeister unterschriebene – Vereinbarung wurde der Bahn AG übermittelt. Mit einer interfraktionellen Resolution vom 24. Juni 2004 forderte die Bürgerschaft die Deutsche Bahn AG auf, diese Kreuzungsvereinbarung zu unterzeichenen und schnellstmöglich das Planverfahren zur Realisierung einzuleiten. Leider wurden seitens des Eisenbahnbundesamtes massive Bedenken erhoben und dementsprechend die Genehmigungsfähigkeit abgesprochen. In Aussicht gestellt wurden Abstimmungsunterlagen, die allerdings noch ausstehen. Die CDU-Fraktion wird auch weiterhin auf eine baldige Lösung drängen.









