Lübeck Lupe

Deutsche Thomas Mann-Gesellschaft wählt neuen Vorstand

Wisskirchen
Die Deutsche Thomas Mann-Gesellschaft hat auf ihrer gestrigen Jahresmitgliederversammlung in Lübeck einen neuen Vorstand gewählt. Neuer Präsident ist Prof. Dr. Hans Wißkirchen, der damit Prof. Dr. Ruprecht Wimmer nach zwölf Jahren Präsidentschaft ablöst. Die Wahl des bisherigen Vizepräsidenten Wißkirchen durch die etwa einhundert anwesenden Mitglieder war einstimmig.Mit Prof. Wimmer schied auch der bisherige Vizepräsident Prof. Dr. Manfred Dierks aus dem Vorstand aus. Als neue Vizepräsidenten wurden Prof. Dr. Heinrich Detering, Göttingen, und Prof. Dr. Friedhelm Marx, Bamberg, gewählt. Bestätigt wurden in ihren Ämtern Henning Hamkens als Schatzmeister und Birgitt Mohrhagen als Schriftführerin.

Als Mitglieder des Beirats wurden Karsten Blöcker, Natalie Brüggen und Dr. Bernd Hamacher bestätigt. Gerda Schmidt schied aus dem Beirat aus. Neu hinzugewählt wurden Prof. Dr. Elisabeth Galvan und für die Jungen Thomas Mann-Forscher Tim Lörke.

Prof. Wimmer blickte bei der Mitgliederversammlung auf zwölf Amtsjahre zurück, in denen die Zahl der Mitglieder deutlich gewachsen ist. Sie beträgt heute 1031. Damit zählt die Deutsche Thomas Mann-Gesellschaft zu den größten literarischen Gesellschaften in der Bundesrepublik. Den Dialog mit dem Leser und den Austausch zwischen den Generationen benannte Wimmer als Leitlinien seiner Arbeit. Dank gebühre für die Unterstützung insbesondere der erfolgreichen Lübecker Tagungen den Mitarbeitern des Buddenbrookhauses, der Hansestadt Lübeck und den Lübecker Förderern, der Possehl-Stiftung, der Dräger-Stiftung und der Gemeinnützigen.
Der scheidende Vizepräsident Prof. Dierks verabschiedete sich mit einem Rückblick auf einen Schwerpunkt der Kolloquien der vergangenen Jahre, dem Verhältnis von Thomas Mann und der Moderne.

Für den neuen Vorstand sagte Prof. Wißkirchen, man trete ausdrücklich als Team an, das sich für die nächsten Jahre neben der Fortführung der wissenschaftlichen Arbeit vorgenommen habe, schulische und didaktische Themen noch stärker in die Arbeit der Gesellschaft einzubinden. Die Tagungen der Gesellschaft sollten auch als Lehrerfortbildungen anerkannt werden. In bewährter Tradition würde der Tagungsort stehen: „Lübeck natürlich, aber nicht nur“, sagte Wißkirchen, der als Geschäftsführender Direktor der Lübecker Museen auch für das Buddenbrookhaus verantwortlich ist, und verwies dabei auf die akademische Heimat der Vizepräsidenten in Göttingen und Bamberg, sowie die Internationalisierung des Beirats durch die Zuwahl von Elisabeth Galvan, die einen Lehrstuhl in Neapel innehat.

Als große Leistung seines Vorgängers hob Wißkirchen die Förderung der Jungen Thomas Mann-Forscher hervor, die weiter ausgebaut werden solle. Das Nachwuchsnetzwerk innerhalb der Gesellschaft zählt mittlerweile 75 Mitglieder die sich in unterschiedlichen Phasen der akademischen Qualifikation befinden, wie der Sprecher des Kreises Christian Müller berichtete. Die Jungen Thomas Mann-Forscher halten Tagungen ab und präsentieren ihre Ergebnisse in diesem Jahr erstmalig mit einer eigenen Publikation.