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„Die Liebe zu Gott weckt den wirklichen Hunger“

Schwerin (ak). „Hindurchzudringen durch die Schichten der wünschbaren Dinge auf den Grund der klaren Seele, sich nicht mit weniger zufrieden geben als mit –  Gott“: Poetisch und bildreich umkreiste der Schweriner Bischof Dr. Andreas von Maltzahn am heutigen (22. Februar) Vormittag in seiner Predigt zur Eröffnung der ökumenischen Fastenaktion „7 Wochen mit… Produkten aus fairem Handel und der Region“ das Thema Fasten. Der Gottesdienst in der Thomaskapelle des Schweriner Doms stand unter dem Motto „Den Weg der Gerechtigkeit gehen“.

Eine „Anleitung zum Hungern“ nannte der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) die biblische Geschichte von Jesu Versuchung in der Wüste, nachdem dieser 40 Tage und Nächte gefastet hat: „Der Versucher will ihn sättigen, abspeisen – Essen satt! Grandiosität! Weltherrschaft! Jesus schlägt das aus. Er hungert weiter, hungert durch bis auf den Grund allen Hungerns, wo nichts mehr ist als Gott – und der Widersacher, der solche Nähe verhindern will. Die Liebe zu Gott macht nicht satt. Sie weckt den wirklichen Hunger. Und zugleich ist diese Liebe zu Gott das einzige, was erfüllen kann.“

Gegen die Versuchungen in der Wüste, die angeblich Sättigung und Sicherheiten versprechen, vertraue Jesus darauf,  „dass die Beziehung zu Gott alles zu tragen vermag: das Leben gemäß dieser Berufung, die Ablehnung und auch das Scheitern.“

Die Fastenzeit fordere heraus, auf dem Weg zu Gott Sicherheiten in Frage zu stellen. Bischof von Maltzahn: „Das Bedürfnis nach Sicherheit verdirbt. Es wird keine Lebendigkeit geben auf dem Weg der Sicherheit.“ Auch die Kirchen stünden in der Versuchung, nach Sicherheiten zu streben. Von Maltzahn: „Zum Beispiel durch den verbreiteten Glauben, die Krise lasse sich durch besseres Management lösen. Professionalisierung und Qualitätssicherung heißen die Allheilmittel. Als wäre Kirche etwas, was man ‚machen‘ oder ‚managen‘ könnte! Als wäre Gott nicht mehr da!“

Im Anschluss an den Gottesdienst waren die Besucher zu einem fair-regionalen Brunch im Schweriner Rathaus eingeladen.

Die dritte und gleichzeitig letzte ökumenische Fastenaktion im Norden hat zwei Schwerpunkte: Konsumgewohnheiten zu überprüfen und den fairen Handel zu unterstützen und dem einzelnen Wege zur inneren Einkehr zu zeigen. Zahlreiche Gemeinden und Kirchenkreise bieten dazu Veranstaltungen wie Themengottesdienste oder Kochkurse mit fair gehandelten und regionalen Produkten an (http://www.7wochenmit.info/aktuell/termine.html). Getragen und organisiert wird die Aktion vom Frauenwerk der Nordkirche, dem Kirchlichen Entwicklungsdienst, dem Klimabüro, dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt sowie dem Verein Mobile Bildung.