Die Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern- und Jugendlichen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Mit der Auftaktveranstaltung „Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein“ im Juni dieses Jahres hat sich das Ministerium für Justiz und Gesundheit gemeinsam mit weiteren Akteur*innen einer der größten Herausforderungen der jungen Generationen angenommen und startet in einen Prozess, um die Prävention von psychischen Erkrankungen im echten Norden zu stärken.Dazu sagt der gesundheitspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Jasper Balke: Anfang dieses Jahres haben Landesschüler*innenvertretungen, Landeselternbeiräte und der Verband der Schleswig-Holsteinischen Schulpsycholog*innen in einem Brandbrief an die Landesbildungsministerin die psychische Verfassung von Schüler*innen kritisiert und die Landesregierung zum Handeln aufgefordert.
Die Gründe für psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind dabei vielfältig und reichen von familiären Herausforderungen über schulischen Leistungsdruck bis hin zu allgemeinen Zukunftsängsten. Die Folge können Depressionen, Angststörungen aber auch die Verstärkung von Suchterkrankungen sein. Gerade für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist die psychische Gesundheit elementar und wirkt sich langanhaltend auf den weiteren Lebensweg aus.
Es ist die Aufgabe der Landespolitik, hier entschlossen zu reagieren und insbesondere den Betroffenen und ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. Daher danke ich der Landesregierung und insbesondere der Gesundheitsministerin von der Decken, dass sie diesem Thema nun eine so große Priorität zukommen lässt. Die zentrale Auftaktveranstaltung darf dabei aber nur Startschuss gewesen sein. Gemeinsam mit dem Verein Irrsinnig Menschlich e.V., dem BKK-Landesverband Nordwest und der Mobil Krankenkasse muss das Präventionsprogramm „Verrückt? – na und! Seelisch fit in der Schule“ nun auch möglichst viele Schüler*innen und damit Kinder und Jugendliche erreichen.
Die psychische Gesundheit ist allerdings eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und kein Problem einzelner Generationen. Noch immer müssen Stigmata zu psychischen Erkrankungen bekämpft werden. Nur durch eine Enttabuisierung des Themas sorgen wir für mehr Akzeptanz und einen besseren gesellschaftlichen Umgang damit.
Um dieses Ziel in seiner ganzen Breite anzugehen, hat der Landtag im aktuellen Haushalt bereits entsprechende Mittel eingestellt. Die Ausweitung der Präventionsarbeit muss nun durch niederschwellige Angebote in den Kreisen und Kommunen ankommen, um alle Menschen zu erreichen. Als Politik und Gesellschaft haben wir gemeinsam die Verantwortung, psychische Erkrankungen ernst zu nehmen. Deshalb übernehmen wir als Land jetzt Verantwortung und gehen einen Schritt in die richtige Richtung.