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Doppelabend La vida breve/Cavalleria rusticana

Drama lirico in zwei Akten und vier Bildern von Manuel de Falla. Text von Carlos Fernández Shaw in spanischer Sprache mit deutschen Übertiteln / Melodramma in einem Aufzug von Pietro Mascagni. Text von Giovanni Targioni-Tozzetti und Guido Menasci in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Premiere Freitag, 13. Januar 2012, 19.30 Uhr, Großes Haus

Die überwältigende Kraft des musikalischen Naturalismus hat unter dem Stichwort
»Verismo« in der Oper seit Mascagnis 1890 in Rom uraufgeführtem Einakter »Cavalleria
rusticana« Generationen von Zuschauern begeistert. Dieser Doppelabend kombiniert den
Prototyp der veristischen Oper mit einer spanischen Variante dieser Musiktheaterform, mit
Manuel de Fallas »La vida breve«. In beiden Stücken entfaltet sich vor dem Auge des
Zuschauers rund um eine emotionsgeladene Dreiecksgeschichte ein tragisches Geschehen
mit bestürzender Zielstrebigkeit.

Stirbt am Ende von »La vida breve« die junge Salud, nachdem ihr Geliebter Paco die
standesgemäße Carmela bei einem großen Hochzeitsfest geheiratet hat, vor Enttäuschung
in Gegenwart aller Gäste, so trauern am Schluss der »Cavalleria rusticana« mit Santuzza
und Lucia gleich zwei Frauen um den toten Turridu, Opfer der Eifersucht eines betrogenen
Ehemannes. Spanisches Kolorit in »La vida breve« steht der kompromisslosen Leidenschaft
des Opern-Siziliens gegenüber, in dem »Cavalleria« spielt.

De Falla verdankte die Anregung zu seiner Oper dem Gedicht seines späteren Librettisten,
des erfolgreichen Zarzuela-Autors Carlos Fernández Shaw, das er in einer Zeitung las.
Uraufgeführt wurde sein Werk unter dem Titel »La vie brève« in französischer Übersetzung
1913 in Nizza. Mascagnis Textdichter Giovanni Targioni-Tozzetti und Guido Menasci griffen
auf ein italienisches Volksstück Giovanni Vergas zurück, das seinerseits auf einer Novelle
desselben Autors basierte.

Deutschlandradio Kultur zeichnet die Premiere »La vida breve/Cavalleria rusticana« auf und
sendet den Opern-Doppelabend am Samstag, 21. Januar 2012, ab 19.05 Uhr (in Lübeck auf
95,3 MHZ digital 5c).

Musikalische Leitung Roman Brogli-Sacher
Inszenierung Rosetta Cucchi
Bühne Tiziano Santi
Kostüme Claudia Pernigotti
Choreographie Martina Wüst
Chor Joseph Feigl

Mit Therese Fauser / Wioletta Hebrowska, Anne Preuß, Monika Reinhard / Rebekka
Reister, Ausrine Stundyte, Veronika Waldner; Patrick Busert / Hyo Jong Kim, João
Carrera, Fabiano Cordeiro / Dmitry Golovnin, Steffen Kubach / Hyeon-Jun Yeoum,
Gerard Quinn, Antonio Yang
Chor und Extrachor des Theater Lübeck, Philharmonisches Orchester der
Hansestadt Lübeck

Kostprobe Dienstag, 03. Januar, 18.30 Uhr, Großes Haus, Eintritt frei
Premiere Freitag, 13. Januar, 19.30 Uhr
Weitere Vorstellungen Samstag, 21. Januar, 19.30 Uhr; Sonntag, 05. Februar, 16.00 Uhr;
Freitag, 17. Februar, 19.30 Uhr; Sonntag, 04. März, 18.00 Uhr; Sonntag, 18. März, 18.00 Uhr;
Mittwoch, 04. April, 18.00 Uhr; Freitag, 01. Juni, 19.30 Uhr (zum letzten Mal in dieser
Spielzeit)

Veranstaltungsort Theater Lübeck, Großes Haus

Bartsch, Kindermörder
Von Oliver Reese. Eine Selbstdarstellung mit Texten aus den Briefen Jürgen Bartschs an Paul Moor
Premiere Freitag, 20. Januar 2012, 20.00 Uhr, Junges Studio

»Im Gegensatz zu den meisten Menschen habe ich nicht mehr
den geringsten Grund zu lügen.«

Die breite Öffentlichkeit stufte ihn als »zweitschlimmsten Verbrecher des Jahrhunderts« ein
– nach Hitler, noch vor Stalin. Vor über 40 Jahren ermordete Jürgen Bartsch, die »Bestie von
Langenberg«, vier Schuljungen, bei der ersten Tat selbst gerade mal 15 Jahre alt. Die
Briefe, die er während seiner Haftzeit bis zu seinem Tod an den Journalisten Paul Moor
schrieb, zeichnen das bedrückende Psychogramm eines Menschen mit geschundener Seele,
innerlich zerrissen und – wären nicht seine Gewaltexzesse – fast bemitleidenswert.
Regisseurin Katrin Lindner inszeniert einen schonungslosen Theaterabend, der den
unausweichlichen Lebensweg eines missbrauchten Kindes zu einem von unvorstellbaren
Fantasien getriebenen Serienmörder offenbart. Wann beginnt ein Opfer, Täter zu werden?
Reicht eine schreckliche Kindheit als Erklärung? Wer oder was ist diese »Bestie Mensch?«

Inszenierung Katrin Lindner
Ausstattung Peter Lehmann

Mit Will Workman

Premiere Freitag, 20. Januar, 20.00 Uhr
Weitere Vorstellungen Sonntag, 22. Januar, 18.30 Uhr (Theatertag); Freitag, 03. Februar,
20.00 Uhr; Samstag, 04. Februar, 20.00 Uhr; Dienstag, 14. Februar, 20.00 Uhr
(Publikumsgespräch im Anschluss an die Vorstellung)

Veranstaltungsort Theater Lübeck, Junges Studio

5. Sinfoniekonzert Stradivari. Brahms.
Werke von Johannes Brahms und Wolfgang Amadeus Mozart
Sonntag, 22. Januar, 11.00 Uhr, und Montag, 23. Januar 2012, 20.00 Uhr, Musik- und
Kongreßhalle

Johannes Brahms (1833 – 1897) Serenade Nr. 2 A-Dur op. 16;
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550

Mozart hat die Gattung der Serenade auf einen Höhepunkt geführt – bestes Beispiel dafür,
wie viel Kunstfertigkeit in dieser »unverbindlichen« Musikform liegen kann, ist seine »Kleine
Nachtmusik«. Johannes Brahms wandte sich ebenfalls der Serenade zu, als er zwischen
1857 und 1860 Herbst und Winter am Fürstlichen Hof in Detmold zu Gast war. Hier leitete er
den Singverein, erteilte der Prinzessin Klavierunterricht und hatte auch Gelegenheit, seine
Gedanken zu ordnen, nachdem die Pläne eines großen sinfonischen Werks vorerst
gescheitert waren. Seiner Serenade Nr. 2 gab er Profil etwa durch einen choralartigen
Bläserbeginn im ersten und oszillierende Metrik im zweiten Satz sowie durch den aparten
Kunstgriff, das kleine Orchester ohne Geigen zu besetzen. Das Werk lag dem Komponisten
genug am Herzen, um es 1875 nochmals einer Revision zu unterziehen.

Im Jahr zuvor hatte Brahms sein 1879 uraufgeführtes Violinkonzert begonnen, zugedacht
seinem Freund Joseph Joachim, der ihm – wie so oft – mit spieltechnischen Ratschlägen zu
Seite stand. Das Werk fand rasch Verbreitung, so dass der Virtuose Pablo de Sarasate mit
seinem Unmut die viel zitierte Ausnahme bleibt: Er war entrüstet, da der Komponist vom
Solisten verlange, am Beginn des Adagios mit der Geige in der Hand herumzustehen,
während die Oboe ihm »die einzige Melodie des Konzerts« vorblase.

Als Mozart 1788 seine »große« g-Moll-Sinfonie verfasste, war er gerade in den Wiener
Vorort Alsergrund umgezogen und steckte in einer ernstzunehmenden finanziellen Krise,
von der die Bittbriefe an seinen Logenbruder Michael Puchberg zeugen. Die immense
Popularität der Sinfonie lässt vergessen, wie ungewöhnlich ihre Anlage ist, was sich allein
schon in der Wahl der Tonart zeigt. Ein rhythmisch drängender Gestus beherrscht vor allem
die Ecksätze des Werks, wobei dem Finale ein dem Kopfsatz ebenbürtiges Gewicht
zukommt, und Mozarts Modulationen sind geradezu gewagt. Ursprünglich für ein Orchester
ohne Klarinetten komponiert, wurde die Sinfonie nachträglich um diese Instrumente ergänzt
– möglicherweise im Zusammenhang mit einer Aufführung zu Mozarts Lebzeiten, über die
man allerdings nur Vermutungen anstellen kann.

Dirigent Anthony Bramall
Violine Linus Roth
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Termine Sonntag, 22. Januar, 11.00 Uhr, und Montag, 23. Januar, 20.00 Uhr

Veranstaltungsort Musik- und Kongreßhalle

GASTSPIEL singout GOSPEL 2012
Das stimmgewaltige Gospelkonzert zum Mitsingen und Mitswingen
Sonntag, 22. Januar 2012, 19.30 Uhr, Großes Haus

Gospelkonzerte gibt es reichlich, aber ein Gospelkonzert mit einem 200-Stimmen starken
Chor, internationalen Solisten und dazu einer Gospel-Profi-Band im Theater Lübeck ist eher
die Ausnahme. Leiter und Initiator des Projektes Silas Edwin hatte die Idee zum Projekt über
Nacht und rief gemeinsam mit Julie Okuesa das SingOut-Projekt im Jahre 2005 in Bremen
ins Leben. Seitdem wandert das Projekt in Städten Norddeutschlands (Bremen, Osnabrück,
Hannover, Bielefeld, Oldenburg, Lübeck, Kiel) und startet in Hannover in die 2. Runde.

In dem Projekt werden 200 Sänger und Sängerinnen aus verschiedenen Chören
zusammengeführt und 6 Monate gemeinsam auf ein Konzert hin vorbereitet. Bereits in den
vergangenen Jahren begeisterten die SingOut-MassChoir die Besucher. Die 200 Sänger
haben sich zusammengetan und ein im Repertoire und im Stil weit gefächertes
Gospelprogramm mit der Band um den Pianisten Elvis E einstudiert. Das Repertoire
beinhaltet sowohl moderne als auch traditionelle, immer wieder gern gehörte, Songs wie
»Khumbaya« und »He’s Got The Whole World«. Der MassChoir wird unterstützt von
internationalen Solisten die mit auf der Bühne auftreten werden. Mit dabei sind u.a. Grammy
Award, Gewinner Timothy Riley (USA), die stimmgewaltige Tracy Campbell aus London,
Samsong, Nigerias bekanntester Gospelsänger. Diese und andere Solisten werden mit dem
200 Stimmen-starken Chor am 22. Januar 2012 im Theater Lübeck auftreten und einen
Abend voller Gospel präsentieren. Sie bestechen durch ein außerordentliches Klangvolumen
und versprechen einen wundervollen Gospelabend aus dem jeder beschwingt nach Hause
gehen wird. Dies ist nicht einfach irgendein Gospelkonzert, sondern ein Gospelerlebnis der
ganz großen Klasse. Seien Sie dabei, wenn die »Stimme Lübeckers« gospelhaft erklingt.
Weitere Info: www.singout-gospel.de

Termin Sonntag, 22. Januar, 19.30 Uhr

Veranstaltungsort Theater Lübeck, Großes Haus