Dräger mit hohem Ertragswachstum im vierten Quartal
– EBIT im vierten Quartal erreicht 51,7 Mio. EUR (Q1-Q3 2009: 28,4 Mio. EUR)
– Auftragsbestand erreicht Rekordwert
– Turnaround-Programm mit deutlich höheren Einsparungen
Lübeck – Die Drägerwerk AG & Co. KGaA hat nach dem vorläufigen, noch nicht testierten Abschluss im vierten Quartal 2009 die Ertragskraft deutlich gesteigert. Allein in diesem Zeitraum erzielte das Unternehmen ein EBIT von 51,7 Mio. EUR (Q1-Q3 2009: 28,4 Mio. EUR). Damit hat Dräger von Oktober bis Dezember einen fast doppelt so hohen Ergebnisbeitrag erwirtschaftet wie in den neun vorangegangenen Monaten. Das EBIT im Gesamtjahr 2009 betrug 80,1 Mio. EUR. Dies ist umso beachtlicher vor dem Hintergrund einer Wertberichtigung auf Tieftauchsysteme im Unternehmensbereich Sicherheitstechnik in Höhe von 30 Mio. EUR, davon allein 19,6 Mio. EUR im vierten Quartal. Der wesentliche Teil dieser Wertberichtigung war notwendig geworden, da ein Kunde – bedingt durch die Finanzkrise – einen Großauftrag stornieren musste. Dieser negative Effekt wurde durch die Nettoeinsparungen aus dem Turnaround-Programm kompensiert, die für das Gesamtjahr mit 45 Mio. EUR rund 20 Mio. EUR über der letzten Schätzung aus dem dritten Quartal 2009 lagen. Darüber hinaus haben sich neue Produkte, eine anziehende Nachfrage sowie ein gestiegener Umsatzanteil des margenstärkeren Gerätegeschäfts im vierten Quartal positiv auf die Umsatz- und Auftragslage des Unternehmensbereichs Medizintechnik ausgewirkt.
Konzern-Umsatz nahezu stabil – Auftragsbestand steigt um 9,2 Prozent
Während der Auftragseingang im Konzern währungsbereinigt um 2,9 Prozent auf 1.978,3 Mio. EUR zulegte, stieg der Auftragsbestand sogar um 9,2 Prozent auf den Rekordwert von 440,1 Mio. EUR. Der Konzern-Umsatz erreichte mit 1.911,1 Mio. EUR nahezu das Vorjahresniveau (- 0,2 Prozent). Das Konzern-EBIT lag bei 80,1 Mio. EUR (2008: 105,8 Mio. EUR), der Jahresüberschuss bei 32,5 Mio. EUR (2008: 49,4 Mio. EUR³).
Medizintechnik kehrt auf Wachstumspfad zurück
Im Unternehmensbereich Medizintechnik legte der Auftragseingang währungsbereinigt um 5,4 Prozent auf 1.339,6 Mio. EUR zu. Durch den starken Auftragseingang zum Jahresende konnten viele Bestellungen aus unterschiedlichen Produktbereichen nicht mehr im Geschäftsjahr 2009 ausgeliefert werden, sodass die Reichweite des Auftragsbestands auf 3,6 Monate stieg (31.12.2008: 2,1 Monate). Das Volumen des Auftragsbestands wuchs um über 36 Prozent auf einen Rekordwert von 300,5 Mio. EUR (31.12.2008: 219,8 Mio. EUR). Der Umsatz wuchs um 2,0 Prozent auf 1.261,5 Mio. EUR, das EBIT in der Medizintechnik legte um 1,6 Prozent auf 76,7 Mio. EUR zu.
Sicherheitstechnik leidet unter Auftragsstorno für Tieftauchsysteme
Der Auftragseingang des Unternehmensbereichs Sicherheitstechnik verringerte sich währungsbereinigt um 1,7 Prozent auf 665,9 Mio. EUR. Bemerkenswert robust haben sich das Gerätegeschäft (Feuerwehrausrüstungen), die stationäre und mobile Gasmesstechnik sowie die Diagnostik (Atemalkohol- und Drogenmess-Systeme) entwickelt. Der Auftragsbestand sank um 23,7 Prozent auf 140,7 Mio. EUR. Der Umsatz lag mit 676,9 Mio. EUR um 4,0 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das EBIT der Sicherheitstechnik reduzierte sich vor allem bedingt durch die Wertberichtigung auf die Tieftauchsysteme in Höhe von 30 Mio. EUR um 50,5 Prozent auf 30,2 Mio. EUR.
Positive Entwicklung der liquiden Mittel
Zum 31. Dezember 2009 lag der Bestand der liquiden Mittel im Konzern bei 344 Mio. EUR. Das Verhältnis der Nettofinanzverbindlichkeiten (Net Debt) zum EBITDA betrug 2,6 (2008: 1,6).
Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2010 erwartet Dräger im Konzern ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Gestützt auf einen größeren Anteil neuer Produkte sowie auf eine bessere Kostenposition aus den fortlaufenden Maßnahmen des Turnaround-Programms geht Dräger für das Geschäftsjahr 2010 von einer Steigerung der Konzern-EBIT-Marge auf 5 bis 6 Prozent (2009: 4,2 Prozent) aus.
Kennzahlen für 2009 (Mio. EUR)
2009 2008 Veränderung
Auftragseingang 1.978,3 1.930,4 +2,9 %1
Medizintechnik 1.339,6 1.276,9 +5,4 %1
Sicherheitstechnik 665,9 679,6 -1,7 %1
Umsatz 1.911,1 1.924,5 -0,2 %1
Medizintechnik 1.261,5 1.243,8 +2,0 %1
Sicherheitstechnik 676,9 706,8 -4,0 %1
EBIT2 80,1 105,8 -24,3 %
Medizintechnik 76,7 75,5 +1,6 %
Sicherheitstechnik 30,2 61,0 -50,5 %
EBIT-Marge 4,2 % 5,5, %
Medizintechnik 6,1 % 6,1 %
Sicherheitstechnik 4,5 % 8,6 %
Jahresüberschuss 32,5 49,4³ -34,2 %
1 Währungsbereinigt
2 EBIT = Ergebnis vor Zinssaldo und Steuern vom Einkommen
³ Aufgrund der verpflichtend neu anzuwendenden Regelung in IAS 32 zur Klassifizierung von Eigen- und Fremdkapital hat Dräger seine Bilanzierungspraxis für das ausgewiesene Genusscheinkapital überprüft und einen Anpassungsbedarf erkannt. Daher wurde im Einklang mit IAS 32 und IAS 39 im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009 erstmals eine Eigen- und Fremdkapitalkomponente für die jeweiligen Serien der Genusscheine ausgewiesen und entsprechend bewertet. Um eine bessere Vergleichbarkeit zu ermöglichen, wurden die Vorjahreswerte entsprechend angepasst.
