Politik & Wirtschaft

„Durchstarten in Mecklenburg-Vorpommern – Unser Land zieht an – Ausbildung sichert Fachkräfte“

„Durchstarten in Mecklenburg-Vorpommern – Unser Land zieht an – Ausbildung sichert Fachkräfte“ lautete das Thema der Aktuellen Stunde am Mittwoch im Landtag in Schwerin. „Die gute Botschaft, die wir in die Schulklassen und in die Elternhäuser transportieren müssen ist: Junge Menschen können heute ihre berufliche Perspektive bei uns im Land finden. Jeder junge Mensch wird im Land gebraucht. Das müssen wir noch stärker in die Köpfe bringen. Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land zum Wohnen und Arbeiten. Erstklassige Ausbildungsplätze haben wir im ganzen Land“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe am Mittwoch im Landtag.

„Ausbildungsmarketing“ optimieren

In Mecklenburg-Vorpommern wird es je nach Branche unterschiedlich schwieriger, Fachkräfte zu finden. „Die Zahl der Erwerbsfähigen sinkt um 700 pro Monat. Die Belegschaften altern“, so Glawe weiter. Der Minister appellierte an die Unternehmen weiter ihr „Ausbildungsmarketing“ zu verbessern. „Entscheidend ist, ob das Image und die Konditionen stimmen und diese Vorteile auch entsprechend an die jungen Leute herangetragen werden. Firmen, die einen guten Ruf haben und iMedienhren Auszubildenden Karrierechancen ermöglichen, haben in der Regel weniger Nachwuchsprobleme“, so Glawe weiter. Das betriebliche Ausbildungsplatzangebot in MV übersteigt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (10.634) deutlich die Zahl der Bewerber (8.555). Die Zahl der offenen Stellen (3.429) übersteigt deutlich die Nachfrage (2.065 unversorgte Bewerber). Rein rechnerisch entfallen rd. 1,66 Angebote auf einen derzeit noch unversorgten Bewerber.

Durchstarten mit „Durchstarten in MV“

Der Minister warb für die gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern durchgeführte Fachkräftekampagne „Durchstarten in MV – dein Land, deine Chance“ (www.durchstarten-in-mv.de), die seit wenigen Tagen einen neuen Onlineauftritt hat. Im Azubiatlas sind 1.175 Firmen mit Ausbildungsmöglichkeiten eingetragen. „Dies zeigt auch, die Kampagne wird von den Unternehmen im Land angenommen. Wir nutzen auch künftig das Internet, aber auch die klassischen Erreichbarkeiten, wie Veranstaltungen, Messen und unsere Schulaktion“, sagte Glawe. Die Anmeldung im Azubi-Atlas ist kostenfrei. Die Kampagne wird mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und den IHK’s in MV finanziert.

Mix an Möglichkeiten bei Unternehmen steigert Ausbildungsattraktivität

Es gibt viele Angebote für Unternehmen auf sich aufmerksam zu machen. „Nicht alle lassen sich immer und überall pauschal auf alle Arbeitgeber übertragen. Ein guter Mix an Möglichkeiten ist nötig, kreative Lösungen sind gefragt und hierzu möchte ich die Unternehmen ausdrücklich ermuntern, wenn es darum geht, Auszubildende für das eigene Unternehmen zu begeistern.“ Dazu zählen unter anderem eine preiswerte Unterkunft und Verpflegung, Zusatzqualifikation während der Ausbildung (z.B. Fremdsprachen), Beteiligung an Fahr- und Internatskosten zur Berufsschule, Organisation von Angeboten zur Freizeitgestaltung (ggf. auch im Zusammenschluss von Hotels), damit auch Jugendliche eine Bindungswirkung entfalten; Abkürzung der Ausbildungszeiten durch Anrechnung vorangegangener schulischer Abschlüsse oder Leistungen, Übernahmeoptionen, Weiterbildung und Aufstiegsmöglichkeiten frühzeitig aufzeigen.

Möglichkeiten der Einstiegsqualifizierung nutzen

Der Minister will verstärkt Unternehmer ermuntern, vermehrt das Angebot der „betrieblichen Einstiegsqualifizierung (EQ)“ zu nutzen „Wir müssen den Fokus auch vermehrt auf diejenigen richten, denen das Lernen nicht so leicht fällt. Im Praktischen können sie wahre Meister sein. Vom Angebot der EQ profitieren Unternehmer und Praktikant in besonderer Weise. Beide Seiten können sich ausprobieren“, so Glawe weiter. Durch ein Praktikum wird jungen Menschen der Einstieg in einen späteren Beruf erleichtert und zugleich können Unternehmen mit ihrem potentiellen Fachkräftenachwuchs vertraut gemacht werden. Im Jahresdurchschnitt nutzen knapp 300 Jugendliche das Angebot der EQ.