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Ein Frauenhaus mehr in Schleswig-Holstein schließt keine „Lücke“

Am vergangenen Montag wurde in Schleswig-Flensburg ein neues Frauenhaus eröffnet. Nach Aussage von Sozialstaatssekretärin Marjam Samadzade wird damit eine „Lücke“ geschlossen, um von Gewalt betroffene Frauen und Kinder schützen zu können. Dabei hat CORRECTIV.lokal erst im März aufgezeigt, dass die Belegungsquote der Frauenhäuser in Schleswig-Holstein über 90 % beträgt. Das heißt, Neuaufnahmen von Frauen sind praktisch unmöglich. Auch ein Blick auf die Internetseite von frauenhaus-suche.de zeigt, dass es in unserem Bundesland nicht genügend Kapazitäten gibt, dass Frauen und Kinder in Frauenhäusern aufgenommen werden können.Susanne Spethmann, Sprecherin der Partei DIE LINKE Schleswig-Holstein erklärt dazu:

„Seit 2018 ist die Istanbul-Konvention in Deutschland geltendes Recht und dennoch werden die nötigen Gelder nicht bereitgestellt, um Prävention, Opferschutz und Gleichstellung der Geschlechter umzusetzen. Finanzielle Hilfen werden nicht nur für die Frauenhäuser dringend benötigt, sondern auch für das überlastete Personal und die Bevorratung von Schutzwohnungen, bzw. bezahlbaren Wohnraum für die Frauen und Kinder aus den Frauenhäusern. Besonders vor dem Hintergrund der Plan-Umfrage, wonach jeder dritte junge Mann gegenüber Frauen handgreiflich wird, ist es zusätzlich unerlässlich, die Öffentlichkeit durch Kampagnen zu sensibilisieren und damit die Gewalt an Frauen und Kindern zu beenden. Ein Frauenhaus mehr in Schleswig-Holstein schließt keine Lücke. DIE LINKE fordert von der Landesregierung ein umfangreiches Gesamtkonzept statt Flickschusterei.“