Zwei Drittel der bayerischen Kleingastronomen müssen seit dem Inkrafttreten des absoluten Rauchverbots in Bayern vor einem Jahr Umsatzrückgänge verkraften, fast ein Drittel der Gäste bleibt weg und als Folge mussten zahlreiche Gastronomen Arbeitskräfte entlassen: Das geht aus einer aktuellen Studie unter Vertretern der getränkegeprägten Kleingastronomie in Bayern hervor, deren Ergebnisse im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz des DEHOGA Bayern, des Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur VEBWK und des BFT e.V. Bürger für Freiheit und Toleranz vorgestellt wurde. Die Ergebnisse bestätigen damit die Befürchtungen und Prognosen des DEHOGA.Die Befragten gaben an, dass seit Inkrafttreten des Rauchverbots rund 30 Prozent der Gäste weggeblieben seien, fast zwei Drittel der Gäste bleiben kürzer. Auch die Mehrheit der Stammgäste – die immerhin 70 Prozent der Kundschaft stellen – kommt seltener. Zwei Drittel der Befragten beklagt Umsatzrückgänge, im Schnitt um 28 Prozent. Ein Drittel der betroffenen Gastronomen hat bereits Entlassungen oder Arbeitszeitverkürzungen vorgenommen bzw. überlegt, dies zu tun. 47 Prozent kennen Wirte, die ihren Betrieb geschlossen haben bzw. über eine Schließung nachdenken. Und knapp 30 Prozent der Befragten denken selbst darüber nach, ihren Betrieb zu schließen.
Von Mai bis Juli 2011 waren für diese Erhebung in ganz Bayern Vertreter von über 600 Gastronomiebetrieben befragt worden, darunter Bars/ Lounges, Bistros, Coffee Shops, Discos/ Clubs, Gaststätten und Kneipen. Mehr als 70 Prozent gehörten der Gattung Kleingastronomie bis 99 m² an.
„Die Studie belegt, dass im Falle des Rauchverbotes bei den Wirtshäusern und Kneipen genau das eingetreten ist, worauf wir im Vorfeld hingewiesen haben: Rückläufige Umsätze, die viele kleinere Betriebe vor das wirtschaftliche Aus stellen. Und die weiteren geplanten Reglementierungen wie z.B. die Sperrzeitverlängerung werden diesen Prozess noch beschleunigen“, kommentierte die Vizepräsidentin des DEHOGA Bayern Angela Inselkammer die Ergebnisse. Die Frage sei nur, ob sich alle der Tragweite dieser Eingriffe in die unternehmerische Freiheit bewusst sind und die wirtschaftlichen wie auch sozio-kulturellen Konsequenzen daraus auch wirklich so mittragen wollen.