Ein Tag im Hansa Park (mit Video und Fotos)
Ein Tag im Hansa Park – von Dorothea Schroth und Wolfgang Freywald – Im Herbst in den Vergnügungspark? Da ist es doch nass und grau und macht gar nicht so viel Freude, oder? Tatsächlich hat die Sonne schon freudiger gestrahlt, als wir uns morgens auf den Weg zu Deutschlands einzigem Erlebnispark am Meer, den Hansa-Park in Sierksdorf, aufmachten.
Schon seit 38 Jahren zieht es Groß und Klein dorthin, denn mit Achterbahnen, Wasserrutschen, Autoscooter, Kletterpark, 4D-Kino, Varieté-Show, kostenlosem WiFi und guter Gastronomie mit sehr freundlichen Mitarbeitern, bietet der Vergnügungspark für alle etwas.
Als wir aus dem Auto aussteigen, sieht der Himmel nicht besser aus. Das macht aber nichts, gleich nach dem Eintritt durch das „Holstentor“ strahlen uns große Blumenlandschaften und fröhliche Kindergesichter an.
„Es kann losgehen und ich weiß auch schon wohin,“ sagt Dorothea und geht fröhlich durch das Holstentor.
Der „Fluch von Kärnan“, die neue Großattraktion im Hansa Park. Groß angeworben als eine der drei höchsten Achterbahnen Europas (73m Lifthill über Sohle) ist sie ein Magnet für alle Achterbahnfans. Aber hält sie auch das, was sie verspricht?
Von außen betrachtet macht „Der Schwur von Kärnan“ nicht viel her. Der sagenumwobene 79m hohe Turm, durch den die Achterbahn rauscht, erinnert an einen faden Plattenbau, vielleicht hätte man ihn noch ein wenig „verkleiden“ sollen.
„Mir reichte schon die Achterbahn mit dem Loop, doch der „Fluch“, so Dorothea, „soll mich nicht aufhalten.“
Das Schlangestehen erinnert mich an den „Der Fluch von Novgorod“, den Vorgänger vom „Der Schwur von Kärnan“, sagt sie noch, dann ist sie im Dunklen verschwunden. Irgendwie bin ich froh, dass ich da nicht rein muss, bin ich doch nicht mehr ganz so „Jung“.
Dorothea: „Man geht über die Treppe in einen dunklen Gang im Turm entlang bis hin zum Fahrgeschäft. Brillen, Schals, Schmuck. Alles muss vor der Abfahrt abgenommen werden.“
Zweimal wird überprüft, ob der Sicherheitsgurt sitzt, dann geht es los. Eine rasante Anfahrt, ein abrupter Stopp. Vor uns bauen sich die Schienen im rechten Winkel auf. Und da geht es hoch, 90°, bis an die Spitze des dunklen Turms. „Angst bekomme ich keine, aber instinktiv halte ich mich stärker an der Metallumgurtung fest, die mich am Hinausfallen hindert.“
Kurz vor dem höchsten Punkt: „Ein kurzer Zwischenstopp, wir werden nach rückwärts fallen gelassen. Mein Herz schlägt schneller und dann geht’s wieder hoch und ebenso steil hinab, im rasendem Tempo hinaus aus dem Bau in die frische Luft. Puhhh, geschafft, das Adrenalin, das sich beim Sturz aus dem Turm gebildet hat, legt sich langsam und ich kann die Geschwindigkeit und die sich drehende Sicht auf den Hansa-Park genießen. Wow, ein toller Spass.“
Nach rasenden Pirouetten, irren Kurven und etlichen Drehungen und Windungen hält der „Fluch von Kärnan“ nach 1235 Metern Fahrtstrecke an. „Meine Haare sind völlig zerzaust, mein Puls schlägt bis zum Hals und beim Aussteigen schwanke ich noch ein wenig. Eine irre Fahrt, eine tolle Achterbahn.“
Wie bereits erwähnt, erinnert sie das Fahrtgeschäft an den „Fluch von Novgorod“, ist aber noch einen Tick schärfer. „Ich hätte nichts gegen noch eine Runde, aber etwas später.“
„Nun suchen wir erst einmal nach etwas Ruhigem. Die Varieté-Show findet an dem Tag leider nicht statt. Aber es wird eine Multimedia-Laser-Show geboten, die tolle Lichteffekte in die Halle zaubert. Zu impulsiver Technomusik tanzen die Laserstrahlen in bunten Farben und Formen durch den Saal und mittendrin wir, eingehüllt von diesem durchaus lautem Spektakel. Die lauten Beats klingen noch nach, als wir wieder an die frische Luft kommen.“
Schon beim großzügigen Frühstück im hauseigenen Café zeigte sich, dass sich der Hansa-Park auch um das leibliche Wohl seiner Gäste bemüht. „So gönnen wir uns nun preiswerte Pommes rot-weiss in „Bonanza-City“ – lecker.“ 
„Dass die Sonne nicht scheint, merken wir gar nicht mehr und so können wir noch die restlichen Stunden im Freizeitpark mit Bummeln und Erholen genießen, bis es am späten Nachmittag wieder in die Redaktion zurück geht. Gerade noch rechtzeitig, als wir im Auto saßen, begann es heftig zu regnen.“
Doch das war es nicht für dieses Jahr. In den Herbstferien bietet der Hansa-Park noch ein Highlight zum Abschluss der Saison an.
Vom 17. Oktober bis 1. November 2015 erstrahlt der Park bis spät abends im „Herbstzauber am Meer“ mit einer Lichterparade und anschließendem Feuerwerk.
