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Politik & Wirtschaft

Einheitliche Behördennummer 115 startet in Chemnitz – und bis Ende 2012 in rund 150 weiteren Kommunen

Chemnitz schaltet heute als erste Stadt in 2012 die einheitliche Behördennummer 115 frei. Rund 150 weitere Kommunen werden diesem Beispiel noch in diesem Jahr folgen. Damit hat sich die Zahl der Teilnehmer an der 115 seit dem Start des Pilotbetriebs in 2009 verzehnfacht. Neben den großen Städten wie München, Leipzig und Stuttgart stehen auch zahlreiche Landkreise, kreisangehörige Städte und Gemeinden u. a. im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen in den Startlöchern für einen Anschluss an den Kundenservice der öffentlichen Verwaltung. So werden Ende 2012 über 23 Millionen Bürgerinnen und Bürger mit der 115 einen direkten Draht in die Verwaltung haben. Sie erhalten Informationen über lokale Themen zum Beispiel zum Personalausweis oder zur Kfz-Zulassung, aber auch zu Landes- und Bundesthemen, beispielsweise zur elektronischen Lohnsteuerkarte, zum Elterngeld oder der Praxisgebühr.

In 2012 werden sich auch die Tarife der einheitlichen Behördennummer ändern: Die 115 wird künftig zum Ortstarif erreichbar sein und kann damit auch in Flatrates integriert werden.

Hierzu erklärt die IT-Beauftragte der Bundesregierung, Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe: „Ein herausragender Service in Ämtern und Behörden zeichnet sich dadurch aus, dass er Bürgerinnen und Bürger als Kunden begreift, die Anspruch auf einen leichten Zugang zur Verwaltung und auf eine hohe Qualität der Informationen und Leistungen der Behörden haben. Zugleich muss dieser Service aber auch nach innen wirken, also Arbeitsprozesse vereinfachen, Bürokratie abbauen und die Verwaltung modernisieren. Mit der 115 erreichen wir beides: Den gut informierten und zufriedenen Kunden der öffentlichen Behörden und eine effiziente Verwaltung.“

Dass die Behördennummer 115 umfassende Modernisierungsprozesse anstößt, belegt auch die aktuelle Veröffentlichung „Die einheitliche Behördenrufnummer 115 als Katalysator für die Transformation der öffentlichen Verwaltung“ von ISPRAT (Interdisziplinäre Studien zu Politik, Recht, Administration und Technologie e.V.). Die 115 wird darin als zukunftsweisendes Modell für die Arbeitsorganisation in der Verwaltung beschrieben, das die Strukturen optimiert und auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht effizient ist. Hervorgehoben wird der wegweisende Erfolg der Zusammenarbeit von Kommunen, Landes- und Bundesbehörden. Als weitere Erfolgsfaktoren werden das explizite Serviceversprechen mit definierten Leistungskennzahlen sowie die bewusste Entwicklung und Etablierung einer Marke genannt. Neben der zunehmenden Verbreitung gilt es, die 115 auch strategisch weiter auszubauen. Der Leistungsumfang einerseits aber auch die Multikanalfähigkeit bieten Entwicklungschancen, um den Kundenservice der öffentlichen Verwaltung auch in Zukunft weiter zu verbessen.

Die 115 ist in den teilnehmenden Regionen montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr erreichbar. Weitere Informationen zur Einheitlichen Behördennummer 115 und das ISPRAT-Whitepaper „Die einheitliche Behördenrufnummer 115 als Katalysator für die Transformation der öffentlichen Verwaltung“ finden Sie unter den nebenstehenden Links.